Borza Tibor (szerk.): A Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum évkönyve 1976 (Budapest, Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum, 1976)

Szántó Péter : Magyarország idegenforgalma a XIX. sz. második felében

PÉTER SZÁNTÓ FREMDENVERKEHR IN DER ZWEITEN HÄLFTE DES XIX. JAHRHUNDERTS IN UNGARN In der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts wurde der Frendenverkehr in Westeuropa organisiert und erfasste auch die Massen. Diese Entwicklung wurde hauptsächlich von dem mächtigen Aufschwung der Technik hervorge­rufen, der eine schnellere, angenehmere und sichere Reise ermöglichte, den Reisenden anspruchsvollere Unterkünfte, unmittelbare Telegramm- und Tele­fonverbindungen mit fernen Ländern gewährleistete. Die früheren Zentren des Fremdenverkehrs erlebten eine Blütezeit, eine neue Nuance aber brachte der zunehmende Anspruch auf die Heilbäder, und die repräsentativen Gewerbe­ausstellungen und Weltausstellungen übten eine Anziehungskraft auf die Mas­sen aus. Ungarn war in einer schlechteren Lage als die westlich liegenden Länder. Das lag nicht nur an dem ungenügenden Niveau der technischen Entwicklung, sondern weil die unsichere politische Lage in der Mitte das Jahrhunderts, dann die immer stärker werdende deutschorientierte Aussenpolitik die Touris­ten aus anderen Ländern abschreckte. Die Ungarn besuchenden Touristen interessierten sich hauptsächlich für die Kuriositäten — die Puszta, die Unter­haltungsmöglichkeiten, die Zigeuner — in unserem Vaterland. Die Balatongegend begann man erst im letzten Drittel des Jahrhunderts auszubauen. Die Ausländer hatten ihre Bedeutung noch nicht erkannt, aber einige ungarische Verfasser veröffentlichten schon Werke über diese Region die auch für Ziele auf dem Gebiet der Werbung geeignet waren und es gab manche, die sich für ihre Entwicklung einsetzten. Unseren Heilquellen ausser der Haupstadt mangelte es an Kapital, Budapest wurde in derselben Zeit zur Bäderstadt ausgebaut. Die Reisenden äusserten sich mit Begeisterung über die Naturschönheiten der Hauptstadt. Der Grund, dass es der Stadt doch nicht ge­lungen ist, Fremdenverkehr nach europäischem Masse ab zu wickeln, bestand durch Mangel an Organisiertheit und Werbung. Das Fahrkartenreisebüro der Ungarischen Staatlichen Eisenbahnen nahm seine Tätigkeit 1884 auf. Schon im folgenden Jahr befasste es sich mit der Pro­pagierung der Landesausstellung und mit der Organisierung ihres Fremden­verkehrs. Obwohl die Ausstellung die erwarteten Hoffnungen nicht vollkom­men erfüllte, führte sie doch zu nützlichen Erfahrungen in Bezug auf die wei­tere Organisierung des Fremdenverkehrs. Im Jahr 1888 machte man einen weite­ren Schritt vorwärts durch die Errichtung eines Fremdenverkehrskomitees, in dessen Mittelpunkt seiner Tätigkeit die Werbung stand. Bücher, Broschüren 248

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