Borza Tibor (szerk.): A Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum évkönyve 1976 (Budapest, Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum, 1976)

H. Szűcs Margit: Az egykori magyar kereskedelmi múzeum és kereskedelemtörténeti gyűjteménye

MARGIT H. SZŰCS DAS EHEMALIGE UNGARISCHE HANDELSMUSEUM UND SEINE HANDELSGESCHICHTLICHE SAMMLUNG Die Handelsmuseen des vorigen Jahrhunderts waren in aller Welt Institu­tionen für die Exportentwicklung. Anfangs dienten sie als Musterlager der heimischen Waren, die für die Ausfuhr geeignet waren und der Produkte ders Länder, die bezüglich der Einfuhr in Betracht kommen konnten. Später wurden sie zu grossangelegten Büros erweitert, dir im Informationsdienst de Handels standen. Die Bildung des ungarischen Handeslmuseums war ein Zeichen unserer schnellen allerdings späten und einseitigen wirtschaftlichen Entwicklung, die in der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts begann. Die Ergebnisse der Gewerbeaussteilung vom Jahre 1885 veranlassten die Teilnehmer dazu aus den dort ausgestellten Artikeln das Handelsmuseum mit Unterstützung des Ministeriums zu gründen. Im Frühjahr 1887 wurde die ständige Ausstellung der heimischen Handwerkserzeugnisse in der Pester Gewerbehalle eröffnet. Das Muzeum wurde bald zu einer nationalen Institution und zum Mittel der ungarischen Ausfuhr nach der Balkanhalbinsel. Das besonders Interessante der ungarischen Institution besteht darin, dass sich in ihren Rahmen ab 1896 beginnend auch ein Museum im heutigen Sinne des Wortes befand. Auf der grossangelegten Ausstellung, die man 1896 gelegentlich des Milleniums veranstaltete, wurde auch die Vergangenheit des ungarischen Handels dargestellt. Damals wurden die geschichtlichen Andenken des Handels zum ersten Mal aus dem ganzen Land zusammengebracht, die auf der Ausstellung in einem separaten, die Motive der mittelalterlichen un­garischen Kaufmannshäuser darstellenden Gebäude Platz erhielten. Das Mate­rial und die Konzeption der Ausstellung sind mit Hilfe der zeitgenössischen Kataloge, Beschreibungen und Photographien zu rekonstruieren. Nach der Schliessung der Ausstellung wurde diese geschichtliche Sammlung vom Han­delsmuseum übernommen. Von der Jahrhundertwende an wurde das Handelsmuseum mehrmals umorganisiert, dabei verwandelte es sich immer mehr in eine Institution für die Entvicklung und Lenkung des Handels, für einen Aufklärungs- und Nachrichtendienst. Die ständige Ausstellung wurde 1905 geschlossen. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges verlor das Handelsmuseum anf­grund der veränderten territorialen und wirtschaftlichen Verhältnisse Ungarns seine Bedeutung als Ausfuhrinstitution. Die Regierung löste es unter Bezug­14« 211

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