Borza Tibor (szerk.): A Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum évkönyve 1976 (Budapest, Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum, 1976)

Szövényi István: Kőszegi vendégfogadók a XVII. és XVIII. században

ISTVÁN SZŐVÉN YI GASTHÖFE IN KŐSZEG IM XVII, UND XVIII. JAHRHUNDERT Zur Abwicklung des regen Handels der industrialisierten Bürgerstadt Kőszeg wurden im XVII. Jahrhundert drei Gasthöfe gegründet. Unter den damaligen primitiven Verhältnissen wurden diese Gasthöfe zu wichtigen und nützlichen Faktoren des Fremdenverkehrs der Stadt. Der schon 1645 im Betrieb gewesene Gasthof Weisses Rössel, lag an dem Weg, auf dem Postkutsche von Wien nach Károlyváros verkehrte, und diente zur Unterkunft der reicheren und vornehmeren Gäste, die in der Stadt ankamen. In seinen geschmackvoll eingerichteten Zimmern hielt sich Nikolaus Zrínyi gelegentlich seiner Wiener Reisen in der Mitte des XVII. Jahrhunderst öfters auf. Hier beherbergte die Stadt auch Franz Liszt im September 1846, als er ein Konzert gab. Der Gasthofbetrieb wurde Ende des vorigen Jahrhun­derts eingestellt und sein Gebäude der Sparkasse übergeben. In der Innenstadt war der weniger anspruchsvolle Gasthof Goldene Krone anfangs in Privathand, im Jahre 1666 ging er in den Besitz der Stadt über. Da der Rat mit den Pächtern viele Sorgen hatte, wurde das Gebäude verkauft und 1743 als Waisenhaus werwendet. Der dritte Gasthof, Der Goldene Strauss, der seit 1663 an der Hauptstrasse der Ungarischen Vorstadt in Betrieb wa^ wurde dem Weissen Rössel gege­nüber gebaut. Seine Besitzer vernachlässigten im XVIII. Jahrhundert das Gebäude, deshalb nahmen die Reisenden eher das Weisse Rössel für die Unterkunft in Anspruch. Am Ende des Jahrhunderts gelangte der Gasthof in andere Hände und erlebte einen Aufschwung. Auf das alte ebenerdige Gebäude wurde ein Stockwerk aufgesetzt, seine berühmt gewordene Küche wickelte einen solchen Umsatz ab, dass dort auch Bankette gehalten wurden. Der Gasthof überlebte die Wirtschaftskrise der Stadt am Ende des vorigen Jahrhunderts und steht mit seiner 300-jährigen Vergangenheit — was nur selten in der Geschichte des ungarischen Gastgewerbes vorkommt — noch immer im Dienste des Fremdenverkehrs von Kőszeg. 101

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