Borza Tibor (szerk.): A Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum évkönyve 1970 (Budapest, Magyar Kereskedelmi és Vendéglátóipari Múzeum, 1970)
Szántó Péter: Magyarország idegenforgalma 1815–1845 között
PÉTER SZÁNTÓ UNGARNS FREMDENVERKEHR VON 1810 BIS 1845 Am Anfang des 19. Jahrhunderts — besonders nach der Aufnahme der Dampfschiffahrt und des Eisenbahnverkehrs — bildete sich in Europa schon ein beachtungswerter Fremdenverkehr heraus. Obwohl unser Land nicht an der Reiseroute der „Grand tour" lag, begünstigten das Interesse für den „märchenhaften Osten" und die gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, kulturellen Reformen, die sich zu dieser Zeit anbahnten, doch die Herausbildung des Fremdenverkehrs in Ungarn. Als negative Faktoren erwiesen sich die schlechten Strassen, die zurückgebliebenen gesellschaftlichen Verhältnisse und die Abhängigkeit von Österreich. Mit dem Beginn der Dampfschiffahrt aber wurde den ausländischen Reisenden ein verhältnismässig bequemes Reisen ermöglicht. Die Hotels von Pest und Buda genügten allen Ansprüchen, das Hotel Palatínus war der Meinung von John Paget nach die beste Gaststätte des Reichs. Die von Fremden am meisten besuchte Stadt des Landes war Pest, das wirtschaftliche, kulturelle, und politische Zentrum. Hier meldeste sich auch zuerst das Bestreben nach der bewussten Gestaltung des Städtebildes. Auch die ersten ausführlichen Reiseführer stellen den Fremden die Stadt Pest vor. Die anderen Landschaften des Landes bleiben im Hintergrund, obwohl der Plattensee allmählich entdeckt wird; der zaristische Marineoffizier Bronewski schreibt in hingerissenem Stil von dem See. In den 40er Jahren zieht das Heilbad von Balatonfüred die Gäste an. Mit der Entwicklung des Handels wird Ungarn von immer mehr ausländischen Kaufleuten besucht. Auch der grosse dänische Märchenerzähler Andersen war vom östlichen Leben der Pester Märkte hingerissen. Nicht nur Kaufleute, sondern auch Wissenschaftler, Künstler, Ingenieure, ja sogar Pilger besuchten Ungarn. Zur gleichen Zeit erschien der neue Typ des Reisenden, der Kenntnisse und Erlebnisse sammelt. In dieser Zeit ist zur Entwicklung des Fremdenverkehrs in London die erste (deutschsprachige) ungarische Broschüre über den Fremdenverkehr erschienen. Die Tätigkeit István Széchenyis, der Engländer John Paget bzw. Mis Paradoe trug in erster Linie zur Entwicklung des ungarischen Fremdenverkehrs bei. 192