Méri Edina: A Pápai Kluge-kékfestőműhely mintakönyvei (Textilmúzeum alapítvány 2003)

genommen, damit neben den gewöhnlichen Produkten auch das den Ansprüchen der Nationalitäten und der Kleinregionen entsprechende Angebot gezeigt und ggf. erweitert werden konnte. 1865 wurde von der Firma Kluge eine kleine Landkarte mit den Siedlungen der Messegebiete gefertigt, wo auch deren Entfernung von Pápa angegeben ist. Auf der Landkarte wurden insgesamt 18 Siedlungen auf dem Gebiet der Komitate Veszprém, Vas, Sopron und Győr angezeichnet, etwa 30-50 km von der Stadt entfernt. Bestellungen wurden natürlich auch an den Messen aufgenommen, aber dort meistens aus den Mustertüchern oder aus dem zur Messe mitgebrachten Sortiment. Als erstes Musterbuch wird das schon erwähnte Heftchen „Muster-Buch" aus dem Jahre 1809 betrachtet, aus dem hier die Titelseite und zwei schöne farbige Seiten dargestellt werden, obwohl das ganze Material 72 Muster beinhaltet (Bilder 9-11). Die Rezepte legten die Zusammensetzung der Beizmittel und der chemischen Stoffe zum farbigen Positivdruck fest, aber ihre Verwendung bekam eine wichtige Rolle auch bei der Zusammenstellung der Deckmasse des buntgedruckten Blaudrucks. Zu der ^weiten Gruppe gehören die mit schwarzer Stärke untermalten Musterbücher. Von den in dieser Weise, mit präzisem Druck gefertigten Musterbüchern sind drei Bände erhalten geblieben, mit mehr als 400 bezifferten Mustern (Bilder 12-23). Auf Grund der überaus schönen, mit schwungvollen Wellenlinien verzierten, holzgeschnitzten, mit Draht und Platten versehenen, feineren Details kann man sich eine Vorstellung über den Musterschatz der Übersiedlungsperiode nach Ungarn um das Jahr 1777 verschaffen. Diese passen sich organisch in das Niveau des europäischen Textildrucks, der eine Verwandtschaft mit den Mustern des Papier- und Textiltapetendrucks aufweist. Auf den ersten zwei Seiten des Musterbuchs sind die Abdrücke der kleinen Model der Palmettenmuster nach türkischer Art der reicher verzierten Tischdecken um eine schön geschnitzte, mit Rosenmuster verzierte Tischdeckenmitte gesammelt. Sie wurden ein Jahrhundert lang verwendet. Ein Beispiel dafür ist die Festdecke aus dem Jahre 1883. Die zur Bemusterung der Stückwaren verwendeten, 18-20 cm breiten und 25 cm langen Handmodel preisen die Arbeit von spezialisierten Modelschneidern. Die Bordürenmuster wurden schon vielleicht zum 60. Jahrestag (1843) gefertigt, als auch das Aushängeschild der Färber wieder erneuert wurde. Eine grosse Zahl der Bordürenmuster war für die Verzierung der Tücher der Blaufärberei, sowie für die prachtvolle Verarbeitung der Ränder von Tischtüchern und - decken charakteristisch. Auf die Rückseite eines Musterblattes wurde von jemandem die Jahreszahl 1856 mit Tinte hingeschrieben. Diese Tatsache gibt uns einen Ausgangspunkt zur Feststellung, dass diese Gruppe der Musterbücher schon vor diesem Zeitpunkt zusammengestellt wurde, was schon eine Vorbereitung auf den 75. Jahrestag der Gründung der Firma (1858) angekündigt haben könnte. Zu dieser Angelegenheit wurde auch eine Festdecke mit der Aufschrift „18 Éljen Somló 58" [18 Es lebe der Schomlau 58] gefertigt. Hier, auf der zwei Ellen breiten und vier Ellen langen Tischdecke, die auf das Pult des zum 150. Jubiläum (1938) aufgestellten Festzeltes aufgehängt und ausgespannt wurde, erschienen neben den traditionellen Bordüren, Randmustern auch Neuigkeiten. Auf der längeren Seite der Decke wurden je 6 Felder ausgestaltet, in die mit Pinsel verschiedene Figuren gemalt wurden (eine genauere Beschreibung durch die Familienerzählung ist von uns leider nicht gekannt,

Next

/
Thumbnails
Contents