Méri Edina: A Pápai Kluge-kékfestőműhely mintakönyvei (Textilmúzeum alapítvány 2003)
Musterbücher der Blaudruckwerkstatt Kluge in Pápa 18-19. Jahrhundert Die Gründer der Werkstatt übersiedelten in den 70er Jahren des 18. Jh. aus dem sächsischen Sorau (Zary, Polen) nach Ungarn und brachten das neue Verfahren des Textildrucks, die kalte Indigoküpenfärbung mit Reservedruck, mit sich. Diese Technologie der Textilfärbung wurde bis zur Mitte des 19. Jh. mit den früher verwendeten Begriffen „Schön- und Schwarz färb er " bezeichnet. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass sich die „Schönfärber" mit der „schönen Färbung", d. h. mit der Färbung von farbigen Tuchwaren und Leinwaren beschäftigten, während die „Schwarzfärber" im Allgemeinen die schwarze Färbung ausübten. Die Bemusterung der Leinen war vom Mittelalter an von Spezialisten wie „Leinwanddruckern, Wasserdruckern, Öldruckern" durchgeführt, die dazu mit Beizmittel vermischte Farbstoffe verwendeten. Der Aufschwung dieser Mode ist der Erscheinung der sog. „indienne", der aus dem Orient eingeführten buntgedruckten Leinen im Französischen Königshof zu verdanken. Auch der äußerst bedeutsame Handel des niederländischen Schiffverkehrs in Richtung Osten förderte deren schnelle Verbreitung. Der östliche Indigoreservedruck erschien gleichfalls auf den oben genannten Gebieten in der ersten Hälfte des 18. Jh., zusammen mit dem Farbstoff, dem blaue Farbe gebenden Indigo. Zur Bemusterung wurde eine Deckmasse verwendet, wodurch die weiße Grundfarbe der Textilien vor der blauen Färbung geschützt wurde (Bild 8). Der reduzierte Indigo färbte die Baumwoll- und Leinwandstoffe nach mehrmaligen Eintauchen in die Färbeküpen (Bild 2) blau, dann nach einer Lüftungsphase, infolge der Oxydation wurden die Stoffe allmählich immer blauer. Nach der Färbung wurde die Deckmasse in einem Salzsäure-Schwefelsäure-Bad von 1-1,5% abgelöst und die weiße Grundfarbe kam zum Vorschein. Diese blau-weiße Farbe war für die östlichen Porzellanwaren charakteristisch, gerade deswegen bezeichneten die Färber das neue Verfahren als „Porcellandruck" oder „drucken auf Porcellan Art". Die modischen Stoffe verbreiteten sich zuerst beim wohlhabenden Bürgertum, aber wie in anderen Gebieten, wurde auch die Mode von den weniger wohlhabenden Schichten gefolgt. Die große Nachfrage beschleunigte dementsprechend die Ausgestaltung von neuen Werkstätten, und die alten Schön- und Schwarzfarber verlangten die Ausübung dieser Tätigkeit für sich selbst. Es ist selbstverständlich, dass die Diskussion mit den Meistern des Positivdruckes mehrere Länder miteinbezog. Sie beriefen sich auf die jahrhundertelange Ausübung der Bemusterung, während die andere Seite u. a. mit dem Recht auf die blaue Färbung der Textilien argumentierte, worauf die sich mit dem Druck beschäftigenden Meister kein Recht hatten. Es ist zwar recht, dass es in den