Kerényi Ferenc szerk.: Színháztudományi Szemle 28. (Budapest, 1991)

IDEGEN NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

László Gerold (Novi Sad) warf die Frage des "Warum? und wie?" in seinem Vortrag "Poetische Gesichtspunkte bei der Analyse des Schauspiels" auf. Dieser Zweig der Poetik existiert fast nicht; manche Ästheten hielten es für unwichtig, ihn auszuarbeiten. Sie dachten, daß diese Problematik im Zusammenhang mit der Dramatik und Litera­tur zu lösen wäre. Andere Ästheten begnügten sich mit der Betonung der Komplexität des Schauspiels. Im Mittelpunkt des Systems der poetischen Analyse kann weder der Schauspieler noch der Regisseur stehen. Der erstere ist kein zur Gänze selbständiger "Faktor" der Auffüh­rung, während der zweite "nur" durch seinen Geist im Schauspiel anwesend ist. Nach der angedeuteten Hypothese steht die Bühnensituation im Zentrum des poetischen Systems der Schauspielanalyse, zu welcher aUe anderen Schauspielelemente hinzugefügt werden können. Hedvig Belitska-Scholtz (Budapest) präsentierte in ihrem Vortrag unter dem Titel "Die Theatersammlung der Nationalbibliothek Széchényi" die von ihr geleitete Ab­teilung der Ungarischen Nationalbibliothek mit an Daten reichen Informationen: Die 1949 selbständig gewordene Sondersammlung bewahrt etwa 40.000 Textbücher, etwa eine halbe Million Theaterzettel- und druckschriften, etwa 30.000 szenographische Ent­würfe, 150.000 Photos, 100 Meter Akten, Dokumente und Manuskripte auf. Ferenc Kerényi: Fragezeichen um einen József-Katona-Theaterzettel Am 11. November 1991 wird der 200. Geburtstag des Autors des ungarischen klassischen nationalen Dramas "Bánk bán", József Katona, gefeiert. Der Schriftsteller trat in seinen Universitätsjahren auch als Schauspieler auf — zum letzten Mal am 19. August 1813, in der HauptroUe seiner eigenen Dramenbearbeitung. Der Vortrag wirft aufgrund dieses damaligen Theaterzettels Fragen auf, welche die noch ungeklärten biographischen Daten betreffen. László Nyerges: Das Theater von Carlo Goldoni in Ungarn (1945-1990) Nach dem Ende des Weltkrieges begünstigte der Kult der von der Kulturpolitik unter­stützten Klassiker die Popularisierung der Goldoni-Komödien. Das Repertoire der unga­rischen Theater wurde um zahlreiche, früher nicht gespielte Komödien erweitert, auch die Theater in der Provinz setzten von Zeit zu Zeit Stücke des Venezianers auf ihr Prog­ramm. Den unterhaltenden Aufführungen der Anfangszeit, die hauptsächlich die Wir­kungselemente der Commedia deU'arte hervorhoben, folgte später die einseitige, über-

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