Kerényi Ferenc: Pécs szabad királyi város német és magyar színjátszásának forrásai a Baranya megyei levéltárban, 1727-1848 (Színháztörténeti könyvtár - Új sorozat 29., Budapest, 1992)
NÉMET NYELVŰ ISMERTETŐ
empfehlenswert, Waffen als Teile der Bühnenkollektion zu haben. Auch Uniformen erlitten das gleiche Schicksal. Honvedsuniformen und die ungarischen Nationalfarben wurden aus den Theatern für lange Zeit verbannt. Aber die Schauspieler in die Uniform der. k. u. k.-Armee einzukleiden war auch riskant, da dies auch zu zahlreichen Mißverständnissen oder Verdächtigungen führen konnte, mit oder ohne Grund. Es ist einmal auf der Pécser Bühne passiert, daß hier stationierte Garnisonkommandanten den Komitatshauptmann zur Rede gestellt haben, da in einem im Theater aufgeführten Stück die k. u. k.-Uniform auf einem der Schauspieler geschlottert hat (vielleicht war nur die Größe falsch), woraus sie den Schluss gezogen hatte, daß der Theaterdirektor die Armee Seiner Majestät verhöhnen will. Direktor Mátyás Wágner hatte es nicht leicht, wenn er den Wünschen und Erwartungen der Machthaber entsprechen wollte. Und dabei hatte Wágner sehr großen Wert darauf gelegt, daß sie an seiner Tätigkeit Gefallen finden. Bei der Zusammenstellung des Reportoires hatte er die Stücke so ausgesucht, daß sie alle erfolgreich auch in Wien gespielt werden. Interessanterweise wurden die allgemeingeliebten Opernstücke kaum inszeinert. Die früher so modischen französischen Neubearbeitungen wurden - vielleicht aus politischen Gründen - völlig von der Bühne verbannt. Lange Jahre mußten vergehen, bis die Pécser Bürger wieder namen wie Scribe, Dumas, oder Pixérécourt auf dem Theaterzettel finden konnten. Es hat sich auch nicht gerade empfohlen, Stücke von ungarischen Autoren in Szene setzen zu wollen. In den ersten drei Jahren hat die Theatergesellschaft Wagners sowieso nur Werke von deutschen Autoren auf die Bühne gebracht. Von der Gattung her waren die inszenierten Stücke zum größten Teil Schwanke und Komödien. Als eine Geste den Pécsem gegenüber hat der Direktor auch Werke aufgeführt, die von hiesigen Autoren verfasst worden sind. Und alle beide Stücke waren Opern, die im allgemeinen in dieser Zeit doch sehr selten aufgeführt worden sind. Der Komponist war Joseph Wimmer, ein Pécser Musikschullehrer, und den Text hatte Dr. Siegfried Kapper geschrieben. Die Opern Virginia und Opfer und Anstand hat Wágners Ensemble im Jahre 1853 in die Szene gesetzt. Zu dieser Zeit ist von der berühmten Rollschen Theater51