Kerényi Ferenc: Pécs szabad királyi város német és magyar színjátszásának forrásai a Baranya megyei levéltárban, 1727-1848 (Színháztörténeti könyvtár - Új sorozat 29., Budapest, 1992)

NÉMET NYELVŰ ISMERTETŐ

DIE GESCHICHTE DER SCHAUSPIELKUNST IN DER FREIEN KÖNIGLICHEN STADT PÉCS IM SPIEGEL DER IM ARCHIV BEFINDLICHEN QUELLEN 1849-1886 Die Pécser Schauspielkultur gelangte in den letzten Jahren der Reformzeit zu einer entscheidend wichtigen Etappe ihrer Geschichte. Den Bestrebungen des theaterunterstützenden Bürgertums und der ungarischen Adeligen der Stadt entsprechend erlangte sowohl die deutsch- wie auch die ungarischsprachische Schauspielerei allge­meine Akzeptanz. In der Schauspielkunst der beiden Nationen trat — abgesehen von einigen gesetzmäßigen Spannungen - das ideale Gleichgewicht ein,, vor allem danach, daß die Tore des Theaters sich auch für die bis 1842 ausgegrenzten ungarischen Theatristen geöffnet haben. Das 1840 eingeweihte Theatergebäude wurde von „Deutsches Theater" in „Stadttheater" umbenannt. Dadurch wurde von der Stadtleitung und dem ungarischen Adel der Stadt ermöglicht, daß die deutsche und die ungarische Schauspielkunst friedlich und harmonisch nebeneinander existierten. Die künstlerischen Erfolge der darauffolgenden ein paar Jahre bestätigten die Stadtväter. Manches der ungarländischen Ensembles erreichte damals bereits das europäische Niveu. Als Beispiel sei hier das Gastspiel hohen Niveus von Mihály Havi und József Szabó erwähnt. Auch die deutschen Theatristen konnten auffallende Verände­rungen verbuchen, seit sie auch den ungarischen Komödianten ein Zuhause bieten konnten. Die ungarischsprachige Bevölkerung der Stadt boykottierte die deutschen Theatervorstellungen von da an nicht mehr. So konnte die künstlerisch sehr starke Theatergesellschaft des deutschen Theaterdirektors Ágoston Roll die wirtschaftliche und künstlerische Krise der Anfangszeit erfolgreich meistern. Das Ne­beneinander der Ensembles beider ethnischen Gruppen kann in den letzten Jahren der Reformzeit beispielhaft genannt werden. 46

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