Bóna László (szerk.): Entwurf zu einen ungarischen Nationaltheater, Pressburg 1779. (Budapest, 1987)
Das erste Wort in Sachen eines ungarischen Nationaltheaters (Übersetzung: Ágnes Bárd)
Wissenschaften und eins im Ungarischen Theaterinstitut verwahrt werden. Es scheint evident zu sein, dass die Aussage des Entwurfs und das Anliegen seines Autors in engem Zusammenhang mit der Tatsache steht, wonach das durch die österreichische Kaiserin und ungarische Königin Maria Theresia in 1741 errichtete Hoftheater, das Burgtheater um die Zeit, genauer in 1776, Joseph II. in seiner Eigenschaft als Mitherrscher, zum Nationaltheater umfunktionierte. Dieser Akt bedeutete nicht bloss eine Namensänderung; dadurch wurde das Theater zu einer, im Geiste der Aufklärung wirkenden kulturellen Institution, seine der ausschliesslichen Unterhaltung des Hofes dienende Funktion hörte auf, die Tore öffneten sich vor der ganzen Bürgerschaft und auf seinen Spielplan wurden Werke von Klassikern und namhaften deutschen Dramatikern gesetzt, ausschliesslich in deutscher Sprache. Der Gedanke des National theaters war somit ein Ergebnis der Aufklärung und innerhalb deren des Prozesses der Entwicklung zur Nation, jedoch trug auch derselbe zur Verbreitung dieser Gedanken und Zielsetzungen bei. Aus diesem Gedankenkreis ging auch der Autor des Entwurfs aus, als er den Plan der Errichtung des National theaters nach Ungarn verpflanzen wollte. In Ungarn erzielte jedoch der Entwurf keinerlei reellen Nachklang. Ein Grund hiefür steckte darin, dass sich noch keine in Städten 16