Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)
BERGMÄNNISCHE FLASCHEN IN UNGARISCHEN MUSEEN UND PRIVATSAMMLUNGEN
In der unteren Etage mit 6 Figuren ist auch Erzabbau im Gang mit „deutsch" gekleideten Bergleuten (mit goldenen Schlägel), weiters Erztransport mit einem Hunt und einem Holztrog. Daten Querschnitt: 11 x 8,7 cm Höhe: Halslänge: 3 cm, gesamt 23,5 Typ: Cl Zeit und Ort: um 1800, Schemnitz? Hersteller: unbekannt Mineralien: div. Erze Inv.-Nr.: Eigentümer: Nóra Csigó, Nagykanizsa 23. Im reichhaltigen Bestand des Smidt Museums von Szombathely (Steinamanger) befinden sich auch 3 wertvolle Bergbauflaschen. Zwei von ihnen wurden im 18. Jahrhundert hergestellt, die dritte ist eindeutig eine Arbeit von Jozef Cerven. Das Eingericht mit der Inv.-Nr. SI. 72.70. ist besonders erwähnenswert, denn ein ähnlicher Typ ist unter den einheimischen Bergbauflaschen nicht bekannt. In die mundgeblasene Flasche baute der Hersteller 4 Etagen, ihre Figuren sind unbeschädigt, in der 2. Etage ist vieles umgefallen; im Inneren der Flasche ist geringer Pilzschaden festzustellen. Der Verschlussstöpsel ist aus einem Stück Hartholz geschnitzt und grob bearbeitet. Der große Querkeil wurde mit Hilfe einer eingezogenen Schnur angebracht. Die senkrechten Säulen haben viereckigen Querschnitt, sie sind doppelbirnenförmig geschnitzt und rot bemalt mit weißen Tupfen. Auf ihren Spitzen sind „Kronen", mit Flittergold dekoriert. Die waagerechten Träger sind grün, die Bodenplatten rot gefärbt (Abb. 30). Die obere Etage stellt eine Bergconsultation oder Beratung dar, wobei rund um den Tisch hochrangige Berggrafen mit langen Haaren auf prächtigen Stühlen sitzen, zwei von ihnen in rotem, zwei in grünem Ornat, in ihren Händen Papier, Schreibzeug und Mineralien. An den Tischecken stehen - gleich Dienern - Bergleute in deutscher Kleidung. Der Tisch ist umgestürzt, die Schrift auf den Papieren kann man nicht entziffern. Die Zahl der Figuren ist 8. Auf der zweiten Etage ist eine besondere Maschine zu finden: eine Seilwinde, die von 3 Pferden angetrieben wird. Diese werden von einem mit langem Mantel bekleideten Kutscher mit Peitsche angespornt. Auf der Prügelbank liegt ein ungarischer Bergmann, ein grün bekleideter Hajdúk vollzieht das Urteil mit Stockschlägen. Ein daneben stehender deutsch bekleideter Bergoffizier beaufsichtigt die Vollstreckung, er hält ein Papier in seiner Hand. (Auf dem Papier ist die Aufschrift „Hans 19..." zu lesen.) Ein „ungarisch" gekleideter Bergmann stößt einen Hunt, ein anderer trägt aufgefädelte zugespitzte Keile auf seiner Schulter. Ein Bergmann hält Seile, ein anderer baut zwischen den Mineralien ab. Auch in dieser Etage zählt man 8 Figuren. Die dritte Etage stellt eine obertägige Tätigkeit mit Erzaufbereitung und Schmelzofen, mit 7 ungarischen Bergleuten und einem deutschen Bergoffizier dar, der die Arbeit beaufsichtigt.