Benke István, Peter Huber: Palackba zárt bányászat (MOIM Közleményei 29; Zalaegerszeg, 2006)

VORWORT

VORWORT Die Blütezeit des ehemaligen weltberühmten ungarischen Edelmetallbergbaues begann im 15. Jahrhundert, dauerte 200 Jahre an und erlebte nach den Türkeneinfállen in der folgenden Frie­denszeit einen neuerlichen Aufschwung, insbesondere, was die Technologie betraf. Doch war dies nicht bloß für die technische und naturwissenschaftliche Entwicklung von Bedeutung, auch die künstlerische Tätigkeit konnte sich entfalten. So entstanden viele bergmännische Kunstwer­ke, wie beispielsweise kostbare Goldschmiedearbeiten (Prunkpokale und Handsteine), aber auch die seltenen Bergbauflaschen. Den Museen ist es ein Anliegen, diese Objekte zu sammeln und zu erwerben, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben. Im Jahre 1958 erfolgte die erste Vorstellung europäischer Bergbauflaschen aus Anlass einer „Bergbauhistorischen Zusammenkunft" in Wien im Rahmen einer Ausstellung des Österrei­chischen Museums für Volkskunde. Die Bergbauhistoriker und Kunstsammler wurden auf die bergmännischen Flaschen aufmerksam, als Geduldflaschen um das Vielfache ihres Ausrufpreises auf Antiquitätenauktionen in Berlin (1985) und in Wien (1994) verkauft wurden. Das erste Buch über europäische bergmännische Flaschen stammt von Otto Fitz und Peter Huber, die 1995 unter dem Titel „Bergmännische Geduldflaschen" eine umfassende Studie, her­ausgegeben vom Österreichischen Museum für Volkskunde, auch über die bergmännischen Fla­schen in Karpatenbecken publizierten. In dieser Veröffentlichung wurden bloß 23 alte bergmän­nische Flaschen aufgelistet, die sich im Besitz ungarischer Museen oder Privatsammler befinden. Nach dem Erscheinen dieses Buches beschloss das Ungarische Erz- und Mineralbergbaumu­seum, alle noch existierenden Bergbauflaschen der Heimat zu erfassen und, wenn möglich, zu erwerben. Zu diesem Zweck veranstaltete man, zusammen mit dem Hermann Otto Museum Miskolc, im Mai 2004 eine internationale Geduldflaschenausstellung. Hier wurden Objekte aus fünf Ländern gezeigt. Diese Präsentation hatte so großen Erfolg, dass man sie auf Wunsch der Öffentlichkeit 2005 in Budapest wiederholen musste. Diese Ausstellung wurde vom Museum der ungarischen Ölindustrie und dem Ungarischen Erz- und Mineralbergbaumuseum veranstaltet. Der Zweck dieses Buches ist es, das Andenken des Bergbaues und seiner Kultur im Karpa­tenbecken und in Ungarn ins Bewusstsein zu rücken sowie Datierung, Hersteller und technisch­historische Einzelheiten der Objekte festzuhalten. Es wird hier eine neue grundlegende und er­weiterte Studie des Experten Peter Huber veröffentlicht, die eine Aufzählung und Beschreibung der Bergbauflaschen in Ungarn zum Inhalt hat. Dies hat auch insofern eine besondere Aktua­lität, weil in den vergangenen 10 Jahren mehrere bergmännische Geduldflaschen aus dem 18. und 19. Jahrhundert - aus Museen und Privatbesitz - zum Vorschein kamen. Die bedeutendste Bergbauflasche, sie stammt aus 1737, gelangte in den Besitz des Museum der ungarischen Ölin­dustrie. Höchstwahrscheinlich ist das die älteste „ungarische" bergmännische Geduldflasche in Europa. János Tóth Direktor des Museums der ungarischen Ölindustrie

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