Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 2003/1. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 2003)

TANULMÁNY - Koppány Tibor: Zalaszántó középkori temploma

Heiligen Kosma und Damian geweiht. Die Grundmauern legte man an der nordöstlichen Seite der heutigen Kirche frei. Es war ein kleines Gebäude mit bogigem Chor. Szántó kaufte 1236 der aus dem Geschlecht der Ják stammende Propst von Fehérvár. Als 1241 Ungarn im Tatarensturm von den Mongolen verwüstet wurde, besetzte den kleinen Ort Szántó der Herr der Burg Tátika auf dem nahegelegenen hohen Berg vul­kanischen Ursprungs, er zerstörte die Gemeinde samt der Kapelle. Für seine Tat wurde ihm später mit königlichem Urteil die Burg konfiziert, die Zlaudus, der bereits Bischof von Veszprém war, erhielt. Er konnte Szántó 1248 in Besitz nehmen, wo er die Kapelle wiederherstellen und an deren Südseite eine größere Kirche mit geradem Chorabschluss bauen ließ. Der frühere Bau fungierte als Seitenkapelle weiter. Bischof Zlaudus orga­nisierte als erster eine Pfarrerei zur neuen Kirche. Nach dem Tod von Bischof Zlaudus 1262 wurde - seinem Testament entsprechend - sein Bistum, die Veszprémer Kirche Besitzer des Ortes und der sich über ihn erhebenden Burg Tátika. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, zu näher nicht bekannten Zeit, erweiterte man für die angewachsene Einwohnerzahl des Dorfes die Kirche, in westliche Richtung wurde ihr Schiff verdoppelt. Damals hatte Szántó bereits mehrere, einander mehrmals durch gewaltsame Besitzergreifung wechselnde Gutsherren, bis er schließlich zusammen mit der Burg in die Hände des Königs kam. Anfang des nächsten Jahrhunderts bekam als königliches Geschenk die Familie Pethö von Gerse, die zu den führenden Aristokraten Ungarns gehörte, die Burg und die dazugehörenden Dörfer, darunter auch Szántó. 1441 erhielt die neue Gutsfamilie päpstliche Wallfahrts-Erlaubnis für die von ihr an die Nordseite der Kirche erbaute Kapelle der Heiligen Jungfrau. An der Nordseite der heuti­gen Kirche wurden deren Grundmauern, Rippenfragmente des Gewölbes und Stücke ihres Torrahmens freigelegt. Die Kapelle diente wahrscheinlich als Familiengruft, denn ab dem 15. Jahrhundert war Szántó das Zentrum des zur Burg Tátika gehörenden Gutes, das aus mehreren Dörfern bestand, hier hatte die Pethö-Familie auch ein Herrenhaus. In den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche erneut erweitert und umgebaut. Ihr Chor aus dem 13. Jahrhundrt riss man nieder und baute an ihre Stelle ein neues, vieleckiges gotisches Chor mit Strebepfeilern, ans Westende des erhal­tenen Kirchenschiffes wurde ein robuster Turm hochgezogen. Vermutlich baute man gleichzeitig auch auf der Südseite eine Kapelle, die ähnlich dem neuen Chor mit einem Netzgewölbe überspannt wurde. Zu dieser spätgotischen Bauperiode, deren Gewölbe später zerstört wurden, gehören die Chorfenster mit durchbrochenen Steinplatten, die in den inneren Ecken erhaltenen kleinen Säulen sowie das Pastoforium mit den Eselsrücken an der Nordwand. Die südliche Seitenkapelle selbst, die ebenfalls familiäre Begräbnisstätte war, blieb wie die nördliche auch nicht erhalten, nur die Grundmauern sind vorhanden. Aufgrund des erhaltenen Fragments ihres spätgotischen Türrahmens und Gewölberippen verfügte die Kapelle, ähnlich dem Hauptchor über ein vornehm gestaltetes Inneres. In den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts erfolgten die letzten mittelalterlichen Bauarbeiten an der Kirche. Nach Abtragung des Chores der frühesten Kapelle errichtete man an dessen Stelle eine Sakristei, vor das damals noch vorhandene Südtor aus dem

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