F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1998/1. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1998)
MŰHELY - Váli István Csaba: A cserépkályha a barokk és késő barokk időszakban
István Caba VÁLI KACHELÖFEN ZUR ZEIT DES BAROCK UND SPÄTBAROCK Die innere Konstruktion der Kachelöfen blieb lange Zeit unverändert. Die Stylrichtungen beeinflußten die Form der Kacheln und der die Öfen oben abschliessenden Gesimse. Die barockzeitlichen Zier- und Gebrauchsöfen wurden anstatt der früheren 20x20 cm großen Kacheln aus tafelgroßen Elementen gebaut. Von letzteren sind uns wenigere bekannt, nachdem der Großteil von solchen zugrunde gegangen ist und weggeworfen wurde. Aus den Vermessungen der Burg Munkács und aus einer Zeichnung des alten Rathauses von Buda kennen wir solche. In einigen Burgen im ehemaligen Westungarn, dem heutigen Burgerland, sind einzelne solche Öfen erhalten geblieben (Fraknó = Forchtenstein, Borostyán = Bernstein). In diesem Zeitalter wurde der Ofen zum Bestandteil der inneren Dekoration und als Einrichtungsstücke schmiegen sie sich eng an die Wand. In Vöröskő (Slovakei, Bibersburg, Cerveni Kamen) befindet sich im Schloß ein besonders schönes Exemplar, das mit den im Österreichischen Stift Sankt Florian, durch J.G. Mair 1721 verfertigen Öfen verwandt ist. Unter den Zie- und Gebrauchsöfen sind viele Übergangsöfen, wie z.B. im burgenländischen Schlaining (ung. Szalónak), Eisenstadt (ung. Kismarton) und Bernstein (ung. Borostyán). Bemerkenswert ist der in dem Oratorium des Eisenstädter Schlosses ein reich verzierter, von französischem Einfluß zeugender, von innen heizbarer Ofen, der mit den Zieröfen des Grazer Palais Aiterns verwandt ist. Die Zieröfen wurden mit Hilfe von Modellen auf komplizierte Weise aufgebaut. In ihr Inneres wurde ein Korb aus Eisenstäben gestellt. Die Stücke konnte man miteinander nicht ersetzen. Wenn ein Stück zerbrach, bedeutete das den Verlust des ganzen Ofens. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts sind bereits zahlreiche Öfen erhalten geblieben. Auf den nach den Entwürfen von Gebäuden verfertigten Stichen sind oft auch die Öfen dargestellt (z.B. Batthyány-Palais in Buda, Schloß Haruckern in Gyula). Besonders schöne Rokoko-ornamentik zeigen die Öfen des Bischofspalastes von Eger, des EsterházySchlosses von Fertőd oder die Öfen des Schloßmuseums in Budapest-Nagytétény. Es kommen auch eigentümliche Lösungen vor, wie z.B. in dem Kohary-Schloß zu Hontszentantal (slov. Antol) Öfen mit Türkenfiguren, oder der mit Mosesfigur verzierte Ofen im Raday-Schloß zu Pécel. Am Ende des 18. Jahrhunderts war schon Massenproduktion im Gang. Bekanntlich stellte die 1748 gegründete Fayencemanufaktur 30 Jahre später nicht nur für die königliche Familie Öfen her, sondern auch zum Verkauf. Der Gebrauch von Schablonen wurde allgemeiner bei der Herstellung von klassizistischen walzenförmigen Stücken, dem verzierte Stücke variabel waren. Zu dieser Zeit wurde bereits in Kleinbetrieben gearbeitet. Der Töpfermeister Karl Magner in Győr entwickelte seinen Betrieb technisch und künstlerisch zu einem Niveau, wobei er zwischen 1775 und 1778 vierzig Öfen für das Lyzeum in Eger liefern konnte. Der Aufbau der Öfen zeigt Ähnlichkeit miteinander und der Gebrauch von Schablonen bei der Herstellung ist vermutbar. Am Ende des 18. Jahrhunderts fängt der Walzenförmige Feuerrauman zu wachsen an, dagegen schrumpft der Aufbau zusammen. Anfangs sind die beiden Teile fast gleich hoch,