F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1997/1-2. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1997)

KIÁLLÍTÁS - Borossay Katalin: Építészettörténeti kiállítások Budapesten

Katalin BOROSSAY ARCHITEKTURGESCHICHTLICHE AUSSTELLUNGEN LN BU­DAPEST Im Herbst 1996 wurden drei Ausstellungen in Budapest eröffnet, die mit Recht mit dem Interesse der Forscher und Liebhaber der Baukunst des 19. Jahrhunderts rech­neten. Das Lebenswerk des Architekten Albert Schickedanz (1846-1915) kam in dem durch ihn entworfenen Museum der schönen Künste vor das Publikum, arran­giert nach den eigenen Forschungen von Eszter Gábor. In dem Gebäude der Ungarischen Akademie der Wissenschaften rekonstruierte Mária Kemény und Jolán Váli-Pogány die - seinerzeit sechs Tage dauernde - Aus­stellung der Entwürfe des Wettbewerbs für Pläne des Palastes der Akademie 1861 mit den früher verschollenen und 1991 wiedergefundenen Zeichnungen. Das Kunstgewerbemuseum führte im Rahmen einer Zentenarausstellung, arran­giert von Piroska Acs, die Geschichte des Wettbewerbs und der Ausführung seines Gebäudes vor. Albert Schikedanz war bisher lediglich als der Architekt des Museums der schö­nen Künste und der Kunsthalle bekannt. Dank des Katalogs (ungarisch und englisch) steht der in den verschiedensten Kunstgattungen, namentlich Architektur, Kunstge­werbe und Malerei tätige und oft schöne Erfolge verbuchende Künstler vor uns. Die Veranstalter teilten das Material in Werke der Malerei und des Kunstgewerbe, an­dererseits in solche der Architektur. Innerhalb der beiden Kunstarten wurden die Werke in thematische Gruppen geordnet, die sich nach Entstehungszeit und Wich­tigkeit in lockere Folge reihten. In der Struktur der Ausstellung nehmen die Werke ihrem Gewicht und ihrer Bedeutung entsprechenden Platz und Umfang ein. Die Vorführung des malerischen Oeuvre verhilft uns in hohem Grad die Archi­tektenlaufbahn von Schickedanz zu begreifen und die Wirkung der oft tragischen Geschehnisse seines Privatlebens auf seine Persönlichkeit, und dadurch auf seine Arbeit zu begreifen. Der Wettbewerb für die Planung des Palastes der Ungarischen Akademie der Wissenschaften war eines der größten gesellschaftlichen Ereignisse im damaligen Ungarn. Die Sache der Akademie erweckte nicht nur wegen der rechten und würdi­gen Anwendung der aus öffentlichen Spenden gesammelten Summen reges Interesse für dieses Gebäude: wegen dieses Gebäudes stießen die Theoretiker und Architekten jener Zeit, die gegensätzlich gesinnten Gruppen der Leitung der Akademie in der Frage des „nationalen" und des „angemessenen" Stils, begleitet von dem lebhaften Interesse des breiten Publikums. Dem Prinzip „gotischer Stil - ungarischer Archi­tekt" von Henszlmann und seinem Kreis entgegen holte sich der einen Renaissance­palast planende berliner Architekt August Friedrich Stüler die Siegespalme, das heißt den Auftrag. Auch den Anfang- und Endpunkt der Ausstellung bezeichnen diese zwei Namen: zwischen den Entwürfen der Beiden findet man die Arbeiten von Ybl, Ferstel, Klenze, Szkalnitzky und Feszl. Der Katalog enthält außer deutschen

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