Bardoly István és László Csaba szerk.: Koppány Tibor Hetvenedik Születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 10. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1998)
Komárik Dénes: Adalékok Romano magyarországi működéséhez
Erläuterungen zur Tätigkeit von Johann Julius Romano in Ungarn Dénes Komárik Die Reste der Tätigkeit des Wiener Architekten Johann Julius Romano vom Ringe (1818-1882) tauchten in Ungarn in den letzten Jahrzehnten allmählich auf. Der vorliegende Aufsatz behandelt seine bislang bekannt gewordenen Pläne bzw. Werke. 1. Die Entwürfe zur Hl. Ladislauskapelle auf dem Svábhegy, welche in dem sich gestaltenden Villenviertel von Buda aus öffentlichen Spenden errichtet wurde, verfertigte Romano 1853 im Auftrag eines der dortigen Grundbesitzer, József Ürményi. Über den Plan der Fassade nahm man 1854 auch eine Lithographie auf. Das Gebäude, welches eine Kombination der polychromen Rohziegel-Manier und des bei den Villenbauten beliebten „Schweizerhausstils" darstellt, stand 1855 bereits unter Dach; eingeweiht wurde es nach den langgezogenen Abschlußarbeiten im Jahre 1860. Später wurde sie weitgehend umgebaut. Anhand der nun durchgefühten Forschnungen stellte sich dennoch eindeutig heraus, daß sie tatsächlich nach Romanos Plänen erbaut wurde. 2. Der englische Garten von József Ürményi wurde um 1847 auf einem in der Nähe der Kapelle liegenden, 22 jöchigen Gebiet angelegt. Laut unserer Arbeitshypothese sind die Entwürfe seiner Bauten (fabriques) ebenfalls Romano zuzuschreiben. Davon blieben bis zur 2. Hälfte unseres Jahrhunderts lediglich die Reste einer winzigen romantischen Kapelle und eines „türkischen Pavillons" erhalten. Letzteren faßte man in eine 1871-72 errichtete, gotisierende romantische Villa hinein. 3. Seit 1977 stehen uns Belege darüber zur Verfügung, daß der romantische Umbau des Erdödy-Schlosses in Vép (Komitat Vas) in den Jahren 1846-47 als ein weiteres Werk Romanos anzusehen ist. 4. Romano zeichnete 1841 mehrere Pläne zum Burgschloß von Sárospatak, die entweder gar nicht oder nur fragmentarisch ausgeführt wurden. Sie stammen aus einer Zeit, als Sárospatak Fürst Ferdinand Bretzenheim und seine Gattin, Maria Karoline Schwarzenberg besaßen. Von den erhalten gebliebenen Plänen sind 12 signiert, diese unterzeichnete er — mit drei Ausnahmen — französisch (Jean Romano). 5. Entwürfe zu einem aus Reitschule, Stall, Wagenschuppen und Wohnhaus bestehenden Bauensemble sowie zu Gartenbauten für ein herzogliches (Batthyány?) Schloß aus dem Jahr 1842. Von den vor einem guten Jahrzehnt zum Vorschein gekommenen Blättern ist lediglich eins signiert, und zwar ebenso mit der französichen Namenvariante wie die obenerwähnten.