Bardoly István és László Csaba szerk.: Koppány Tibor Hetvenedik Születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 10. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1998)
Szilágyi István: Egy ikonográfiai különlegesség. Szent Quirinus „stáció” az egykori Szombathelyen
Eine ikonographische Seltenheit St. Quirinus „Station" in Szombathely István Szilágyi Das Kirchenblatt „Religion" gedenkt 1853 in einer kurzen Nachricht über eine Station mit Bildnis von St. Quirinus am Ufer des Gyöngyös-Baches in Szombathely. Der als Heiliger verehrte Bischof aus Siscia wurde während der Zeit der Christenverfolgungen vor Gericht gestellt. Vom Statthalter der Provinz Maximus Savia wurde entschieden, dass das Urteil über ihn in Pannonién im Theater von Savaria (heute Szombathely) gefällt werden soll. Da er in seinem Glauben nicht zu erschüttern war, wurde vom Gericht angeordnet, dass er mit einem Stein um den Hals gehangen in den Wellen des Flusses Sibaris ertränkt werden soll. Seine sterblichen Überreste wurden von den Anhängern nicht weit von dem Platz, wo er den Tod gefunden hat, und wo eine Gebetstelle errichtet wurde, aufgelesen und in der Basilika neben dem Tor von Scarbantia bestattet. In der Zeit der Einbrüche der Barbaren gegen 405 wurden seine Knochen nach Rom gebracht und dort beerdigt. Die Reliquien kamen später im 12. Jahrhundert in die Santa Maria in Trastevere Kirche. Die Sibaris-Gyöngyös Identifikation vorausgesetzt, kann der Ort der Ereignisse auf einem relativ größeren Gelände - etwa an der Grenze zwischen Szombathely und Szentmárton, südwärts, in Richtung der Flussquelle, bis zum neuen Wasserturm - lokalisiert werden. Auf Grund des im Blatt „Religion" veröffentlichten Artikels lässt sich der Ort selbständigerweise nicht authentisch identifizieren, es handelt sich hier nämlich nur um die Verewigung des Weiterlebens einer Tradition. Die Verehrung von St.Quirinus in Szombathely geht wahrscheinlich auf das für die Antikvitäten am Ende des 18. Jahhunderts erweckte Interesse zurück und stammt aus der Zeit, als Scarbantian und Szombathely mit einander parallel gestellt worden sind. Nur damit ist es zu erklären, dass der vom Bischof János Szily errichtete St Martin-Altar im nördlichen Teil des Kreuzschiffes des Domes mit dem im südlichen Teil des Schiffes befindlichen St. Quirinus-Altar gleichrangig gestellt ist und die beiden Heiligen auch von Franz Anton Maulbertsch in Wandgemälden verewigt sind. Ihre Traditionen (die von beiden Heiligen) knüpfte sich in den kommenden Zeiten miteinander also zusammen. Über die Quirinus-Bildnissäule blieb zwar nichts Gewisses erhalten, ihr Bestehen kann jedoch auf Grund der Tradition nicht ausgeschlossen werden, wird sogar dadurch bestätigt, dass es in einer in Handschrift erhaltenen Katasterkarte der Stadt aus 1857 auf dem zur Stadt gehörenden Gebiet neben dem Bach Gyöngyös ein solches Zeichen zu sehen ist, was ganz bestimmt auf die Markierung einer gemauerten Bildnissäule hinweist.