Bardoly István és László Csaba szerk.: Koppány Tibor Hetvenedik Születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 10. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1998)
Granasztóiné Györffy Katalin: „Magister Pestiensis arcularius…ad Ecclesiam Ratótensem magnam aram…”. A vácrátóti katolikus templom oltárai és a pesti mesterek
"Magister Pestiensis Arcularius...ad Ecclesiam Ratótensem magnam aram..." Die Altäre der katholischen Kirche in Vácrátót und ihre Meister aus Pest Katalin Granasztói Györffy Der Hochaltar und die vier Nebenaltäre der römisch-katholischen Kirche des in der Nähe von Budapest liegenden Dorfes Vácrátót stellen bedeutsame Werke der ungarländischen Barockaltarkunst und -bildhauerei dar. Die Kirche ließ zwischen 1743 und 1745 der Grundbesitzer des Dorfes, der aus einer mitteladeligen Familie stammende János Mágócsy bauen, und er selber ließ auch die Altäre errichten. 1745 schloß er mit einem Pester Schreiner zur Errichtung des Hochaltars einen Vertrag ab, und noch im selben Jahr steuerte er zur Verfertigung des Predigerstuhles gleichfalls bei. Laut der Visitatio canonica von 1754 waren der der Hl. Dreifaltigkeit geweihte Hochaltar, weiterhin der Johannes von NepomukAltar und der Himmelfahrt Mariä-Altar an beiden Seiten des Triumphbogens bemalt und vollkommen ausgerüstet, der Name Mariens-Altar und der Hl. Anna-Altar an der Süd- bzw. Nordwand des Schiffes dagegen noch unbemalt. 1760 kam es zu der Weihung der Kirche. Bereits die ausgezeichnete Authorin der Monographie der Barockskulptur in Ungarn, Mária Aggházy wurde auf die Schönheit der Altäre aufmerksam. An den Skulpturen des Hochaltars entdeckte sie den Stil des Pester Steinmetzen Leopold Anton Conti und nahm an, daß sie in seiner Werkstatt geformt wurden. An beiden Seiten des die Hl. Dreifaltigkeit darstellenden, gebrochen gebogenen Altarbildes, welches das mittlere Niveau des von zwei Säulenpaaren gegliederten Retabels einnimmt, stehen die Holzstatuen von vier Heiligen, der Hl. Teresa von Avila, des Johannes des Evangelisten, der Hl. Anna und der Hl. Agnes (Barbara?). Am Hauptgesims, an beiden Seiten des Immaculata-Giebelgemäldes befindet sich je ein schwunghafter Engel, oben auf dem Giebel die Figur des Hl. Michael. Die Darstellung der Gewandfalten an den Statuen des Johannes des Evangelisten, der Hl. Anna und der Hl. Agnes, das Durchschneiden der harten, parallelen Falten mit waagerecht verlaufenden, die scharf geformten Knitter der Aufschläge an den zurückschlagenden Mänteln lassen sich an den Figuren des Dreifaltigkeitsdenkmals von Kecskemét ebenfalls entdecken, welches Conti 1742 errichtete. Auch im Zusammenhang der Provenienz der Stuckstatuen am Hochaltar und an den Nebenaltären in der Paulinerkirche von Pest kommt Conti in Frage, wobei an dieser gewaltigen Arbeit bereits auch Joseph Hebenstreit teilnahm; letztgenannter Bildhauer siedelte aus Ybbs in Österreich nach Ungarn über und verfertigte vermutlich zahlreiche bildhauerische Werke in Zusammenarbeit mit Conti. Sowohl unter den Statuen der Paulinerkirche als auch unter denen der zeitgenössischen Servitenkirche findet man solche, die mit den Altären von Vácrátót in Zusammenhang gebracht werden können.