Bardoly István és László Csaba szerk.: Koppány Tibor Hetvenedik Születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 10. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1998)

Détsy Mihály: Joannes Landi fundator

Joannes Landi Fundator Mihály Détshy Der italienische Kriegsarchitekt Joannes Landi von Siena wurde 1628 durch Gabriel Bethlen, Fürsten von Siebenbürgen in sein Land berufen. Bis zum Tod des Fürsten im Herbst 1629 leitete er den Weiterbau des Schlosses Szamosújvár (Gherla), belegt durch die Verrechnungen seiner Reisekosten und einer Gedenk­tafel mit seiner Namensinschrift am Schloß. Nach Ableben Bethlens blieb Landi ein Vertrauter der verwittweten, regierenden Fürstin Katharina von Brandenburg, für die er den Bau der Kirche von ihrem Gut Fogaras leitete. Bei ihrem Abzug aus Siebenbürgen nach ihren Schlössern in Nordungarn 1630 begleitete sie Landi im Gefolge. 1631 trat er in den Dienst König Ferdinands II. als Kriegsbaumeister von Oberungarn, wo er die königlichen Festungen, wie Szendrö und Tokaj, sowie jen­seits der Theiß Kalló und Szatmár, und andere beaufsichtigte. Auf langen Dienst­reisen, auch in Begleitung der oberungarischen Generäle, überwachte er den Zu­stand der Festungen, verfertigte auch Entwürfe zum weiteren Ausbau und kon­trollierte auch die Fronarbeit der Leibeigenen der Gegend und die richtige Ver­wendung der Lösegelder des Robats. Leider ist von den genannten Festungen nichts erhalten geblieben. Unter den wenigen Briefen Landis, die wir kennen, be­findet sich auch ein Memorial über die Mißstände bei meisten Festungen mit Vor­schlägen zu deren Behebung. Aus einem Brief des Fundators geht hervor, daß er auch bei der Befestigung von Herrenhäusern behilflich gewesen ist. Er sollte auch für den Fürsten Georg Rákóczi I. die neuen Wehranlagen seiner Burg Sárospatak zwecks Vergütung durch den König schätzen, was aber schließlich unterlieb. Landi starb Anfang 1636 in Kaschau. Die Oberungarische Kammer schrieb in dem Bericht darüber, sein Tod soll ein unvermuteter Verlust für Ungarn gewesen sein. Er hinterließ nebst Kleidungstücken und einem Reisewagen, zu dem er die Vergütung der Futterkosten auf 6 Pferde vom König erhalten hatte, auch eine ziemlich beträchtliche Summe Geld, welche die Kammer für die Instandhaltung der Kaschauer Ratskapelle aufbewahren wollte. Doch auch die dortigen Jesuiten­erhoben Anspruch auf das Geld. Eine kurze Verrechnung von 1643 zeugt davon, daß die Summe noch 7 Jahre später mit Ausnahme eines geringen Aufwands für die Kapelle in Verwahrung der Kammer vorhanden war. Diese Verrechnung führte durch den irrtümlichen Verwahrungsort zu der fälschen Behauptung, Landi sei 1643 in Sárvár in Transdanubien gestorben. Ein Verzeichnis der Kosten der Bestattung von Landis Nachfolger, dem ebenfalls italienischen Architekten Jacobus Resti 1637 dürfte auf ähnliche Umstände und Vorgänge bei Landis Bestattung folgern lassen, darunter die Teilnahme der Kaschauer Schmeiderzunft an dem Leichenzug.

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