Bardoly István és László Csaba szerk.: Koppány Tibor Hetvenedik Születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 10. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1998)
B. Benkhard Lilla: Nemti (Nógrád megye) lebontott templomának története
Geschichte der abgerissenen Kirche in Nemti (Komitat Nógrád) Lilla B. Benkhard Das Dorf Nemti im Komitat Nógrád und seine Kirche wurden unseres Wissens zuerst in dem päpstlichen Zehntverzeichnis 1332-37 erwähnt. Seine Besitzer waren im 15. Jahrhundert die Familie Derencsényi, im 16. Jahrhundert die Familie Kartaly und nach der Türkenzeit die Familien Thassy, Hunyadi, Grassalkovics und Károlyi. Am Anfang der Türkenherrschaft wurde das Dorf zersört, dann bis zum Ende der Türkenzeit wieder besiedelt. Vom 18. Jahrhundert an begann hier eine langsame Entwicklung, das kleine, in den Bergen versteckte Dorf wurde jedoch nie eine Großgemeinde. Seine Kirche gehörte von der Árpád-Zeit an bis 1766 zum Erzbistum Esztergom, danach zu dem neu gegründeten Episkopat Rozsnyó und nach dem zweiten Weltkrieg zur Diözese Eger. Sein ursprünglicher Titulus „Sankt Michael" ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Ausführlichere schriftliche Angaben darüber sind für uns aus den ab zweiter Hälfte des 17. Jahrhunderts in zunehmender Zahl erhaltenen Visitationsprotokollen bekannt. Aus diesen können wir darauf folgern, dass die Kirche aus einem flach gedeckten Schiff und bogenförmigem Char, sowie aus einer Sakristei bestand. Sie wurde nach der Türkenherrschaft wiederhergestellt aber geriet während des 18. Jahrhunderts wieder und wieder in schlechten Zustand. 1837 wurde sie bedeutend renoviert. Zum Schluss wurde die Kirche da sie sehr klein und im schlechten Zustand war - 1927 abgerissen und auf ihrer Stelle eine Neue gebaut. Auf die kleine Dorfkirche aus dem romanischen Zeitalter machte Flóris Romer aufmerksam, danach wurde sie auch von Imre Henszlmann erwähnt und am Anfang unseres Jahrhunderts auch in das erste Denkmalverzeichnis eingetragen. Die Forschung jedoch beschäftigte sich leider nicht mit ihr und sie schien mit ihrem Abriss spurlos verschwunden zu sein. Es ist das Verdienst von Frau Dr. Hildegard Baranyai, dass sie während der angefangenen denkmaltopographischen Arbeit in den 50-er Jahren sechs Fotos über die Kirche gefunden und unter einem Parteiplakat freigelegt hat. In dem Band „Denkmäler von Komitat Nógrád" beschrieb sie dann die Kirche auf Grund der zur Hälfte inneren und zur Hälfte äußeren Fotos bzw. mit Verwendung eines Gemäldes. Seitdem kamen neue Angaben - kirchliche Verrechnungsbücher, Visitationprotokollen, Verträge bzw. eine Katasterkarte aus 1867 - ans Tageslicht. Auf Grund dieser Dokumente und mit ihrem Vergleich können wir heute schon die Form, den inneren Ausbau, Materialaufwand der alten Kirche feststellen, ihr Ausmaß ausrechnen und sogar ihre Baugeschichte in groben Zügen schildern. Demnach wurde 1927 eine Kirche aus dem romanischen Zeitalter abgerissen, die - außer Fenster und Türen - sowohl ihre ehemalige Masse, als auch ihren inneren Ausbau bewahrt hatte. Demnach wurde die einschiffige, ostwärts geortete Kirche des Dorfes Nemti am Ende des 12 oder am Anfang des 13. Jahrhunderts aus Ziegelsteinen mit gewölbtem, halbkreisförmigem Sanktuarium und mit flachgedeckten Schiff gebaut. Ihr Ausmaß sollte etwa 10-11 Meter mal 4-5 Meter betragen. Nach der Türkenherrschaft wurde sie wiederhergestellt und mit einem sehr qualifizierten italienischen Altar, dann mit einer Kanzel verziert und sogar auch mit Glocken versehen. 1837 wurde sie bedeutend wiederhergestellt und zum Schluss 1927 abgerissen. Dass sie nicht ohne Spur verschwunden ist, kann den Bewahrern der Dokumente und der hervorragenden Persönlichkeit der topographischen Forscherin zu verdanken sein. Wir alle sind verpflichtet Ehre zu erweisen, die ihr Leben dieser denen Arbeit widmen. Ihnen sei Ehre!