Bardoly István - Haris Andrea: A magyar műemlékvédelem korszakai Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 9. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1996)

Granasztóiné Györffy Katalin: A Műemlékek Országos Bizottságának tevékenysége a trianoni békekötés után (1920-1934)

János Schulek setzte die Wiederherstellung des Salamon-Tui ms in Visegrád und die Konservierung der Liebfrauenkirche in dem Burgviertel von Buda fort. Beide Denkmäler hatte im letzten Drittel des 19. Jh. sein Vater, Frigyes Schulek, einer der bedeutendsten Architekten seiner Zeit, in puristischer Auffassung restauriert. Die Denkmalpflegerische Tätigkeit von Kálmán Lux war bereits in diesem Zeitabschnitt außerordentlich aktiv, obwohl er seine herausragendsten Wieder­herstellungen nach 1934 ausführte. Sein Name ist mit der Konservierung der er­schlossenen romanischen Teile, besonders der Krypta der Pfarrkirche von Felde­brő, der Konservierung der Klosterruinen auf der Margareteninsel in Budapest, sowie unter Denkmalschutzstellung und Restaurierung des Turms der Domini­kanerkirche im Burgviertel von Buda. Auch restaurierte er das Äussere der Prä­monstrazenserkirche von Türje und der Pfarrkirche von Gyöngyöspata. Vidier Möller, Schulek und Lux lieferten auch andere Architekte, wie Sandy, Lechner, Wälder, Foerk, Látzay Fritz regelmäßig Entwürfe vornehmlich zur Restau­rierung von - meistens dörflicher - Kirchen. Die Ausbesserung oder der Neubau der Dachstühle, die Festigung der Gewölbe, die Lösung von oft schwieriger sta­tischer Probleme, die Wiederherstellung der Fassaden bildeten meistens die drin­gendsten Aufgaben. Im Laufe der Ausführungsarbeiten kamen oft mittelalter­liche Wandmalereien, verdeckte architektonische Fragmente und Skulpturen zum Vorschein (kalvinistische Kirche in Rudabänya, katholische Kirchen von Mä­traszőllős, Feldebrő, Tarnaszentmária), deren Konservierung und Vorführung die Kommission verordnete. Seit den zwanziger Jahren wandte sich die Aufmerk­samkeit auf die früher misachteten und als jedweden Kunstwert entbehrende Ob­jekte betrachteten Barockgebäude und kunstgeschichtliche Denkmäler. Nicht allein die großen Barockkirchen, sondern auch öffentliche Bildwerke und sogar städtische Bürgerhäuser traten in die Reihe schutzwürdiger Denkmäler. Innerhalb der im Frieden von Trianon gezogenen neuen Grenzen bildeten größtenteils Bauten des 18. und 19. Jh. den Denkmalbestand. Dementsprech­end vergrößerte nicht nur die Wandlung des Zeitgeschmacks den Kreis der geschützten Gebäude, sondern auch die große Anzahl von barocken und klassi­zistiesch Bauten verpflichtete die Denkmalkommission ihre Tätigkeit auch auf diese auszubreiten. Der Zeitabschnitt zwischen 1920 und 1934 kann sich nicht mit großen und spek­takulären Restaurierungen rühmen, wie die frühere Periode (Buda, Lieb­frauenkirche; Pannonhalma, Benediktinerabteikirche, Ják, Abteikirche; Sopron: Michaeler Pfarrkirche). Doch eben dadurch, daß innerhalb der neuen Landes­grenze die Zahl der erstklassigen Denkmäler nach der damaligen Wertschätzung weniger bedeutend war, konnten die verborgenen Schätze Ungarns schrittweise entdeckt und registriert werden.

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