Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)

J. Dankó Katalin – Szekér György: A sárospataki ferences kolostor kutatása

Die Erforschung des Franziskanerklosters von Sárospatak Katalin Dankó - György Szekér Am nördlichen Rand des Marktfleckens Patak, zwischen dem äußeren Ende der Piac (Markt) Straße und dem Bodrog, auf dem durch den Bach Suta und vom Norden her mit einem Graben abgegrenzten Gebiet war der Hl. Jungfrau Maria geweihte Franziskanerkirche, von König Béla IV. erbaut worden. In der ersten Bauperiode war eine einschiffige Kirche errichtet worden, die im Jahre 1261 schon stand und deren Chor einen geraden Abschluß und zwei Ge­wölbeabschnitte besaß. Erstmals wird die Kirche in dem Privilegienbrief von König Stefan V. erwähnt. In der zweiten Periode, um 1380, wurde der Chor vergrößert und erhielt ein mit einem Sechseck abgeschlossenes Achsenpfeilerformat, das vor allem für die Hofbaukunst charakteristisch war. In Patak läßt dies auf eine Bauherrschaft von König Ludwig I. schließen. Die dritte Bauperiode war eher eine verschobene zweite Phase und kann auf die Jahre um 1385 datiert werden. An die südliche Seite des Kirchenchores, den Strbepfeilern angepaßt, wurde ein Chor mit ähnlichem sechseckigem Abschluß angebaut, die St. Anna-Kapelle der Klarissen. Das Klarissenkloster stand wahr­scheinlich auf dem benachbarten Grundstück an der südlichen Seite der Kirche. Die vierte Bauperiode, um die Mitte des 15. Jhs., war die Bauphase der Chöre mit achteckigem Abschluß. Um diese Zeit dürfte der Kapitelsaal des an der Nord­seite der Kirche stehenden Klosters gebaut worden sein. Auf der südlichen Seite, an des Triumphbogen angepaßt, wurde wahrscheinlich die Privatkapelle der Familie Pálóczi angebaut. Bei der Vorbereitung zum Ausbruch des von György Dózsa geführten Bauern­krieges spielte das Ordenshaus von Patak eine wichtige Rolle. Durch die Verbrei­tung der Reformation vertrieb der neue Gutsherr Péter Perérnyi die Mönche und sein Sohn Gábor ließ 1576 das Kloster abreißen. Das Kloster wurde mit einer solchen Gründlichkeit zerstört, daß im 17. Jh. nur noch die Grundmauern vor­handen waren, in die die Gräber des nahen Spitals eingegraben wurden. Die zwischen 1972 und 1976 durchgeführten Ausgrabungen klärten die Ordnung des Klosters im Grundriß und seine Bauperioden. Abbildungen 1. Sárospatak im Mittelalter. 1 - Pfarrkiche des Hl. Johannes des Täufers (1350) 2 - Friedhofskapelle St. Michael (1342) 3 - Dominikanerkloster des Hl. Dominikus (1238) 4 - Franziskanerkloster Hl. Jungfrau Maria (1261) 5 - Klarissenkloster St. Anna (1391) 6 - Beginenkloster Heiliger Geist (1503) ? - Kirche der Heiligen Agate (1342) 7 - Héce, Pálóczi Guts­haus (1429), spätere Burg (1465) 8 - Schloß (1534) 9 - Pfarrkirche St. Nikolaus, Bodrogolaszi (1201) 10 - Spital (17. Jh.) 2. Grabungssituationsplan des Franziskanerklosters 3. Das Franziskanerkloster Mitte des 13. Jhs. 4. Kirchen mit geradem Chorabschluß Mitte des 13. Jhs. a - Sárospatak, Franziskanerkirche b - Margareteninsel, Kirche des Domi­nikanernonnenklosters (nach G. Lux) c - Margareteninsel, Franziskaner-

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