Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)
Diana Vukičević – Samaržija: Mittelalterliche Kirchen der Bettelorden in Kroatien
Stadttoren, weil es in der Stadt selbst nicht genug Platz gab. Nur die Klöster in Zadar und Krk befanden sich innerhalb der Stadtmauern. In Dubrovnik wurden die Klöster erst später in die Stadt verlegt. In Istrien liegen alle Klöster innerhalb der Stadtmauern. Dies gilt nicht für Nordkroatien, wo die Franziskaner und Dominikaner ihre Klöster neben einer Burg, (einem "Castrum") oder einem Marktflecken errichteten, jedoch nicht innerhalb der Mauern. In Istrien und Dalmatien kann man die Franziskaner und Dominikaner als Hauptträger und -Verbreiter der Gotik während der ganzen Dauer dieses Stils betrachten. Sie verbreiteten einen universellen Typ der einschiffigen mediterranen Kirche, den wir in fast gleicher Form sowohl in Pula als auch auf Kreta und in Asciano wiederfinden. Eine Klassifizierung der Franziskaner- und Dominikanerkirchen in Dalmatien und Istrien ergibt nach Grundriß und Raum betrachtet die beiden folgenden Grundtypen: A) Die Kirche mit dem sog. dreiteiligen Chor. Dabei handelt es sich um eine einschiffige Kirche mit verlängertem rechteckigem Langhaus mit offenem Dachstuhl und quadratischem Chor mit zwei etwas kleineren Kapellen mit Kreuzrippengewölbe oder Tonnengewölbe. Beispiele einer solchen Raumlösung sind die Franziskanerkirche in Piran (1301) (Abb. 14.), die Kirche des Hl. Franziskus in Kopar (1319) und die Franziskanerkirchen in Zadar (Zára), Pula und Dubrovnik. Nur die Kirchen in Piran (1301) und in Pula (1285) 19 haben einen dreiteiligen Chor, der etwas breiter ist als das Langhaus und auf ein Querschhiff schließen läßt. (Abb. 11, 12.) Diese bedeutsame Raumlösung der Franziskaner kommt in Pula im verlängerten rechteckigen Langhaus besonders zu Geltung, denn dieses ist nicht nur in seiner horizontalen Ausrichtung, sondern auch in der Elevation hyperdimensioniert. Dem Langhaus ist ein rechteckiger Chor angefügt, dessen drei quadratische Räume breiter sind als das Langhaus, so daß die Fenster 11. Pula, Franziskanerkirche, Inneres nach Osten