Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)
Lővei Pál: Az óvári kapucinus kolostor és templom
Kloster und Kirche der Kapuziner in Óvár (Ungarisch Altenburg) Pál Lővei Die Kapuziner ließen sich im Jahre 1697 in Óvár (Ungarisch Altenburg) nieder. Bis 1715 etwa wurde ihr Kloster an der aus der Stadt Richtung Norden herausführenden Straße errichtet, jedoch seine Fertigstellung erst 1725 bekanntgegeben. Der Gebäudekomplex bot ein sehr puritanes Bild. Im Stockwerk des ohne verzierte Fassaden gebauten Klosters reihten sich in drei Flügeln nur mit kleinen Fenstern versehene Zellen, vor denen sich ein Gang entlangzog. Die dem Heiligen Felix von Kantalice geweihte Kirche, deren Mauern heute nur noch zum Teil stehen, da im 20 Jh. zu einem zweistöckigen Wohnhaus umgebaut wurde, war einschiffig und besaß einen langen, rechteckigen Chor. Das Schiff war gewölbt. Von den 1845/46 entstandenen Gemälden des Óvárer Malers János Szálé ist uns das ursprüngliche Bild der Kirche bekannt: Die Hauptfassade war mit einem dreieckigen Giebel abgeschossen und über dem Eingang befand sich zwischen zwei Fenstern ein Wandbild. Diese Fassadenanordnung, der in den Quellen erwähnte kleine Dachreiter über dem Chor und die kleine Fensterreihe des Klosters, wurde bei fast allen ungarischen Kapuzinerklöstern des 17. und 18. Jhs. fast in der gleichen Form gebaut: so in Zágráb (Agram/Zagreb), Bazin (Bösing/Pezinok) , Buda (Ofen), Pozsony (Pressburg/ Bratislava), Nagyvárad (Großwardein/Oradea) und Hatvan. Diese Einheitlichkeit läßt sich mit den strengen Ordensregeln erklären, die unter Betonung der Armut auch noch die Maße des Klosters und seiner Teile bestimmten. Die so entstandenen Gebäude unterschieden sich nicht wesentlich von den Franziskanerklöstern des 13. Jhs. Abbildungen 1. Das Kapuzinerkloster von Óvár (Ungarisch Altenburg) ("Salzhaus") 1981, von Südostern her gesehen 2. Rekonstruierter Grundriß der Kirche und des Klosters der Kapuziner in Óvár 3. Der Ostflügel des Klosters von Óvár (Ungarisch Altenburg), die Öffnungen des Stockwerkes an der inneren Wandfläche der Westmauer mit den vermauerten Zellenfenstern 4. János Szálé: Das Salzhaus von Mosonmagyaróvár, 1845. Mosonmagyaróvár, Hanság-Museum Inv.-Nr.: 55.106 5. János Szálé: Vor dem Salzhaus, 1856. Mosonmagyaróvár, Hanság-Museum Inv.-Nr.: 55.78 6. János Szálé: Landschaftsbild mit Bauernpaar (das Salzhaus von Norden her gesehen), 1846. Mosonmagyaróvár, Hanság-Museum Inv.-Nr.: 55.101 7. János Szálé: Der Hof des Salzhauses mit Soldaten, 1845. Mosonmagyaróvár, Hanság-Museum Inv.-Nr.: 55.105 8. Alte Darstellungen der Kapuzinerkirchen von Zágráb (Agram/Zagreb), Nagyvárad (Großwardein/Oradea) und Bazin (Bösing/Pezinok) 9. Das Kloster der Kapuziner in der Wasserstadt von Buda (Ofen) um 1760, aus: Budapest története III. Bp. 1975 nach Abb. 6