Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)
Krcho János- Szekér György: Adalékok a kassai ferences templom középkori építéstörténetéhez
Angaben zur mittelalterlichen Baugeschichte der Franziskanerkirche in Kassa (Kaschau/Kosice) János Krcho - György Szekér In Kassa (Kaschau/Kosice) tauchten die Franziskaner ungfähr Ende des 14. Jhs auf. Ihre Kirche wurde um 1405 eingeweiht. Im Jahre 1405 hatte sich nämlich Dorothea Sáfár von Torna, die Witwe Pál Perényis (von Rihnó), eine Grabstätte vor der Marienkapelle des Franziskanerklosters ausgesucht. Ein erhalten gebliebener Stirnbogen des ehemaligen Gewölbes, sowie eine Planzeichnung des Umbaues aus dem 17. Jh. deuten darauf, daß die Kirche zweischiffig gewesen war. Vor dem Triumphbogen im Ostabschnitt des Schiffes scheint sich ein Lettner entlanggezogen zu haben, der das in seiner Art einzig dastehende Charakteristikum aufwies, seitlich im unteren Teil eine Kapelle (oder mehrere ?) in sich zu schließen. Die in der östlichen bzw. südlichen Mauer des Schiffes freigelegten Kreuzstockfenster gehörten wahrscheinlich zu dieser Kapelle, die aller Wahrscheinlichkeit nach mit der erwähnten Marienkapelle identisch ist. Die in den Jahren 1980/81 freigelegten Relieftafen über dem Westportal, mit der Darstellung der Geißelung und der Dornenkrönung (alle beide in sekundärer Lage), können vielleicht auch mit diesem Lettner in Verbindung gebracht werden. Das zweischiffige System der 1405 fertiggestellten Franziskanerkirche gibt, als ein wichtiger neuer Faktor zum Verständnis der Bauvorgänge um 1400, das bisher unbekannte Vorbild für die Seitenschiffe der St. Elisabeth-Kirche von Kassa (Kaschau/Kosice) und für die Zipser zweischiffigen Kirchenbauten ab. Die reiche Ausgestaltung des Westportals stammt aus einer nächsten Periode, aus der Zeit um 1430, das Chorgewölbe jedoch ist, anhand seines Stil und der Komposition, eher auf die Zeit nach 1480 zu datieren. Abbildungen 1. Reste der mittelalterlichen Wandpfeiler des Schiffes im heutigen Dachraum 2. Bruchstück des in situ erhalten gebliebenen Stirnbogens des mittelalterlichen Gewölbes des Kirchenschiffes 3. Planzeichnung I mit den "alten Grundmauern". OL. W. 594. Rb. 48/1 4. Planzeichnung II mit den Umbauten. Ol,. W. 594. Rb. 48/2 5. Rekonstruierter Grundriß der mittelalterlichen Kirche mit zweischiffigem Langhaus und mit hypothetischem Lettner (Legende: a - in situ, b - Rekonstruction, c - Hipothese) 6. Rekonstruierte mittelalterliche Südfassade der Franziskanerkirche (Legende wie bei Abb. 5.) 7. Rekonstruierte mittelalterliche Westfassade der Franziskanerkirche (Legende wie bei Abb. 5.) 8. Das Westportal von dem Beginn der Forschung 9. Das Westportal nach der Forschung 10. Die Reliefs des Westportals 11. Kreuzigung