Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)
Nagy Emese: Az ozorai obszerváns ferences kolostor
einem größeren Umbau kam. Die Zellen bewahrten die der Grundrißform des ersten Baues entsprechende Anordnung. In der südöstlichen Ecke des Klosters und südlich davon zogen sich die Räume in den üblichen Weise hin, den südlichen Flügel in seiner gesamten Breite einnehmend. Zur Zeit des Umbaues wurde an diesen Flügel von Süden her ein äußerer Raum angeschlossen. Aufgrund der erschlossenen Teile des Klosters von Ozora können wir sagen, daß es in den Hauptzügen mit der allgemeinen Bauweise der mittelalterlichen Franziskanerkloster übereinstimmt. Die einzige wesentliche Abweichung liegt in der doppelten Zellenreihe. Zur Zeit der ersten Publikation der Ausgrabung hatten wir die Möglichkeit bereits erwogen, die aus den kleinen Zellen bestehende, doppelte Zellenreihe als einen charakteristischen Zug der mittelalterlichen Observantenkloster der Franziskaner zu interpretieren. Hierfür sprach die Tatsache, daß die damals bekannten Klöster mit doppelter Zellenreihe (Gyula, Szeged und das später zum Teil umgebaute Kloster von Okolicné) alle für diesen strengen Zweig der Franziskaner errichtet wurden. Die Ergebnisse der seit damals durchgeführten Ausgrabungen und die Untersuchung der Ordensregeln der Observanten scheint unsere ursprüngliche Vorstellung noch weiter zu untermauern. Ahnlich kleine Zellen wie in Ozora kamen bei der Ausgrabung des Observantenklosters von Hedrehely zutage. Aus spätem Daten rückgeschlossen, kann vielleicht vorausgesetzt werden, daß sich diese Lösung auch im Kloster von Gyöngyös, das im Jahre 1465 ganz ohne Zweifel in den Händen der Observanten war (obwohl man nicht beweisen konnte, daß es von ihnen auch gegründet wurde.), durchgesetzt hatte. Bei den Observantenklöstern, die von den Marianern erbaut wurden und erst später in den Besitz der Observanten kamen (z.B.: Szécsény), konnten keine doppelten Zellenreihen gefunden werden. Der Bau der zweireihigen, kleinen Mönchszellen vom Ozora-Typ hing wahrscheinlich mit den Armut und Einfachheit betonenden Regeln der strengen Franziskaner zusammen. Sie verboten die großangelegten, überflüssigen Bauarbeiten und betonten: "... sie sollen sich hüten, solche für sie gebauten Kirchen und Domizile zu beziehen, die sich der gelobten Armut nicht geziemen." Es wurde ihrerseits streng kontrolliert, ob im Laufe der Bauarbeiten der erlaubte Rahmen nicht überschritten wurde. So liegt es auf der Hand, daß auch der Bau der unbequemen, kleinen Zellen mit dem streng beachteten, abgelegten Gelübde der Armut zusammenhängt. Sie waren so klein, daß außer einer Schlafgelegenheit kaum noch etwas darin Platz hatte. Dies wurde jedoch auch nicht benötigt, da der Besitz irgendwelcher eigenen Habseligkeiten von den Regeln ansonsten verboten war. Selbst der minimale Vorrat an Gewand, den die Mönche bei sich haben durften, war vorgeschrieben. Gleichzeitig, worauf mehrere Punkte der Regeln hinweisen, fiel den Zellen im Leben der Mönche eine wichtige Rolle zu. Aufgrund des Gesagten können wir es also weiterhin für wahrscheinlich halten, daß auch die im Kloster von Ozora gefundenen kleinen Zellen für den mittelalterlichen Klosterbau der franziskanischen Observanten charakteristisch waren. Die weiteren archäologischen Forschungnen müssen endgültig entscheiden, ob unsere, aufgrund der vorläufig noch wenigen Analogien gezogenen Schlüsse verallgemeinert werden können oder nicht. Abbildungen 1. Die erschlossenen Uberreste des Franziskanerklosters von Ozora. 2. Grundriß des Franziskanerklosters von Okolicsnó (Okolicné)