Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)

Entz Géza: Az európai koldulórendi építészet

Die Architektur der europäischen Bettelorden Géza Enty. Die klassische Gotik erreichte im 13. Jh. den Höhepunkt ihrer Entwicklung, den sie weiter nicht übersteigen konnte. Die Kathedralgotik wurde in ihrer führen­den Rolle von der südfranzösischen Gotik abgelöst, die zum Quell des Weiterbe­stehens dieses Stiles wurde. Die monumentale Einfachheit, die einheitliche Mas­senerscheinung, die Tendenz, weite Innenräume und Details geometrisch zu formen, eröffneten eine neue Perspektive. In Anjou und Poitou erscheint schon in der Mitte des 12. Jhs. die einschiffige Saal- und die dreischiffige Hallenkon­struktion. In beiden Fällen wird die Einheit des Innenraumes und seine äußere, blockartige Ausgestaltung in besonderem Maße zur Geltung gebracht. Die ge­schilderten frühen Anregungen wurden seit der ersten Hälfte des 13. Jhs. in grö­ßerem Umfang von den Bettelorden, von den Franziskanern in Assisi, von den Dominikanern in Paris und Toulouse, verwirklicht. Im Leben der Bettelorden erhielt die Armut eine besondere Bedeutung, so daß die puritanische Einfach­heit ihrer Architektur ein natürliches Erfordernis war. Ihre Tätigkeit konzen­trierte sich auf die Städte, wo man das in gefährlichem Maße verbreitete Ketzer­tum umso wirkungsvoller wieder in den Schoß der wahren Kirche zurückzufüh­ren trachtete. Die dazu nötige Verkündigung des Wortes Gottes beanspruchte weite Innenräume und diesem Erfordernis entsprach die aus der Mittelmeerge­gend und Südfrankreich kommende neue Richtung der Gotik. Hatten die Bet­telorden zunächst selbst die Bauarbeiten verrichtet, so war ihre reguläre Aufgabe später die Aufsicht und Organisation derselben. Die Ansiedlung und die Tätigkeit der Bettelorden wurden vom Bürgertum unterstützt. Vor allem in Italien spielte die Bemalung zur Verzierung großer kahler Wandflächen eine große Rolle. Ein besondere Bedeutung besaß Avignon, wo der päpstliche Palast als ein Vorbild dieser Bestrebungen betrachtet werden kann, der über Prag auch nach Mitteleuropa eine ausstrahlende Wirkung hatte.

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