Haris Andrea szerk.: Koldulórendi építészet a középkori Magyarországon Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 7. Országos Műemlékvédelmi Hivatal,)

Fügedi Erik: A koldulórendek elterjedése Európában és Magyarországon

Die Verbreitung der Bettelorden in Europa und Ungarn Erik Fügedi In der ersten Hälfte des 13. Jhs. entstanden in Europa in rascher Folge vier Bet­telorden: die Dominikaner, die Franziskaner, die Augustiner und die Karmeliter. Die Verbreitung dieser Orden, vor allem der hier näher besprochenen beiden ersteren, der Franziskaner und Dominikaner, geschah in einer bis dahin nicht gekannten Schnelligkeit und Größe. Die beiden besaßen allein zu Beginn des 14. Jhs. 2000 Ordenshäuser (1400 die Franziskaner und 600 die Dominikaner) besaßen. Das der Gründung der Bettelorden vorangehende Jahrhundert stand im Zeichen eines wirtschaftlichen Aufschwungs, der eng mit der Zunahme der Be­völkerung und deren struktureller Umordnung im Zusammenhang stand. Die ständig zunehmende Stadtbevölkerung differenzierte sich stark und ihre existen­tielle Unsicherheit machte ihr Verhalten labil. Mit den wirtschaftlichen und ge­sellschaftlichen Änderungen konnte die Kirche nichts anfangen; und so nahmen sich die Bettelorden ihrer an. Von Anfang an konnten zwischen den Dominikanern und Franziskanern ei­nerseits Rivalitäten andererseits Parallelitän bei der Übernahme der neuen Auf­gaben beobachtet werden. Die Franziskaner verkündeten vor allem die Aus­übung der Armut und der Demut (Ordo Fratrum Minorum) während die Domi­nikaner es als ihr Hauptziel betrachteten, mit Hilfe der Verkündigung des Wortes Gottes das Ketzertum zurückzudrängen (Ordo Fratrum Praedicatorum) . War die Armut bei den Dominikanern lediglich ein Mittel zum Zweck, so besaß sie bei den Franziskanern grundlegende Bedeutung. Die 1209 zusammengestellten, ab­solute Armut und Besitzlosigkeit enthaltenden Regeln des Hl. Franz von Assisi wurden in der 1223 aufgestellten Regulata bullata in mehereren Punkten modifi­ziert. Oft wollten einzelne Mitglieder des Ordens zu den Regeln den Franz von Assisi zurückkehren. Dies gelang jedoch erst im 15. Jh. der Observantia, die auch von der Kirche genehmigt wurden. Charakteristisch für die Orden der Dominikaner und Franziskaner in Ungarn war, daß ein Teil ihrer Klöster aufgrund der durchweg agrarischen Struktur des Landes im Mittelalter (Städte gab es nur sehr wenige) vor allem in den Markt­flecken tätig war. Die Franziskaner erschienen 1229 im Lande, nachdem die Dominikaner sich schon 1221 niedergelassen hatten. Die letzteren waren durch die geografische Lage Ungarns angezogen worden, die es ihnen ermöglichte, ihre Missionstätig­keiten zu verwirkilichen. Bis 1242 entstanden 5 Franziskaner- und 10 Dominika­nerkloster. Als 1242 die Dominikaner die Unterstützung des Königshofes verlo­ren (Konsekration der Königstochter Margarete), traten die Franziskaner an ihre Stelle. Im folgenden Jahrhundert nahm die Zahl der Ordenshäuser der Franzis­kaner dynamisch zu, während die der Dominikaner nur in geringem Maße anstieg. Mit Unterstützung der Anjou-Könige kam im 14. Jh. noch zu einer anderen Provinz der Franziskaner. In Bosnien setzten sie sich die Bekehrung der Ortho­doxen und der Ketzer zum Ziel. Im 15. Jh. wurde die Bosnische Provinz zum Mit­telpunkt der ungarischen Observanz.

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