Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)
Parádi Nándor: Pest-Pilis-Solt-Kiskun vármegye múzeumának 1941. évi építési terve
Bauplan für das Museum des Komitats Pesi-Pilis-Solt-Kiskun aus 1941 Nándor Parádi In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre kamen in Pomáz unweit von Budapest infolge von prähistorischen und mittelalterlichen archäologischen Forschungen eine erhebliche Menge von Funden zum Vorschein. Zur Unterbringung und Ausstellung des Fundgutes wurde in Pomáz, in der Nähe der freigelegten Überreste des mittelalterlichen Schloßes Kiissza, die Errichtung eines Komitatsmuseums geplant. Der Entwurf des Gebäudes und die technische Baubeschreibung wurden von Dr. László Gero ausgearbeitet. Auf dem Entwurf sehen wir das Museumsgebäude mit Umgebung, die Hauptund die Hinterfassade, die Einfriedungsmauer, den Querschnitt des Gebäudes und die zum Ruinengarten führende Treppe. Vor dem Gebäude erstreckt sich ein Auto-Parkplatz, hinten ein größeres freies Gelände für etwaige Vergrößerungen. Eine Unterstützungsmauer und eine Pergola mit zwei Treppen schaffen einen stimmungsvollen Ubergang zu den Ruinen des mittelalterlichen Schlosses von Kiissza. Für das Gebäude und die Einfriedung waren ausgefugte Bruchsteinmauern vorgesehen. Vor dem Gebäude schließt sich an beide Enden des arkadengeschmückten Ganges je ein Flügel in Richtung zum Hinterhof an. Der Bau wäre in erheblichem Maße material - und konstenschonend gewesen. Bei der architektonischen Gestaltung hatte der Architekt auch Aufgaben des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Auf dem Entwurf steht das Museumsgebäude in harmonischem Einklang mit den mittelalterlichen Ruinen. Der mit Rohmauern umgrenzte, geschlossene Hof mit ogivalen Offnungen erweckt den Eindruck eines mittelalterlichen Klosterhofes. Zugleich läßt der Entwurf auch eine moderne Betrachtungsweise und kluge Weitsichtigkeit erkennen: mit rationeller Raumeinteilung wurde an eine künftige Ausweitung gedacht, so daß der Stil des Gebäudes keinen Schaden erleidet. Auch der Parkplatz war eine gute Idee, zumal in Ungarn damals das Privatauto noch nicht allgemein verbreitet war. Der Entwurf ist ein gutes Beispiel dafür, daß selbst n eben beschränkten materiellen Möglichkeiten ein anspruchsvoller Plan möglich ist. Aus dem Museum wurde leider nichts, nur der Entwurf blieb erhalten. Ahb.l. Bauplan für das Museum des Komitats Pest-Pilis-Solt-Kiskun (Entwurf von László Gerő, 1941)