Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

Alois Machatschek: Die „Ruinen von Karthago” in Schloßpark von Schönbrunn

tion des Zieles bei der „Römischen Ruine" von vornherein vertretbar? Spricht nicht die Tatsache dagegen, daß es sich um ein einzigartiges Baudenkmal für die Zeit der Aufklärung handelt, bei dem gerade die ursprüngliche Oberfläche, der bemalte Verputz mit seinen künstlichen Alterspuren, als ein kunsthistorisches Dokument von besonderem Wert zu bezeichnen ist? Vom wissenschaftlich-theo­retischen Standpunkt aus beurteilt, wäre die weitgehende Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes, sogar mit dem färbigen Putz, wenn er durch wissen­schaftliche Untersuchungen nachweisbar ist, als eine übergeordnete Aufgabe an­zusehen. Angesichts eines solchen Dilemmas wird man sich in der Methode um einen Kompromiß bemühen, der sowohl der „Ruinenromantik" als auch dem „kunsthistorischen Dokument" einigermaßen gerecht wird. Aber wie kann bei der „Römischen Ruine" der Kompromiß in der Praxis realisiert werden! (Es wäre mir ein Vergnügen, gerade darüber mit László Gerő zu diskutieren.) Vorläufige Vorstellungen für das Restaurierungskonzept 14 . Methodisch unpro­blematisch ist die statische Sicherung des Mauerwerks durch hangseitig angeord­nete Stützmauern aus Beton, Verankerungen mittels Zugankern, zugleich Siche­rung des Mauerwerks gegen eindringendes Hangwasser und aufsteigende Grundfeuchtigkeit. Ohne Bedenken wird man, im Hinblick auf den lebendigen, weichen Umriß, die herabgefallenen Teile wieder an ihre ursprüngliche Stelle setzen, soweit sie noch vorhanden sind. Auf die Neuanfertigung solcher Teile wird man allerdings verzichten können. Schwieriger, aber vom ästhetischen Standpunkt doch lösbar, wird die Ergän­zung jener Teile Bogens und des Mauerwerks sein, die eingestürzt oder so stark verformt sind, daß sie einer Erneuerung bedürfen. Bei den Steinteilen, d.h. bei den Spolien aus dem Neugebäude, wird man sich wahrscheinlich auf eine reine Nr. 3. Die Römische Ruine 1984, (Aufnahme des Verfassers)

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