Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

Póczy Klára: Az aquincumi katonai amfiteátrum műemléki helyreállítása Óbuda városrendezési tervének forrásaként

Rekonstruktion des militärischen Amphitheaters von Aquincum als Quelle des Stadtregelungsplanes von Alt-Ofen Klára Póczy In Alt-Ofen, dem III. Budapester Stadtbezirk, waren noch im 17. Jh. die Ruinen eines Amphitheaters zu sehen, welches das bis zum Ende des Kaisertums benütz­te militärische Amphitheater der ehemaligen Römerstadt Aquincum war. Im an­gehenden 5. Jh. wurde das mächtige Bauwerk in den Grenzschutz einbezogen und ist entlang der Hauptstraße eine vorgeschobene Bastion des Castrum gewor­den. Mit der Zeit wurden die Ruinen verschüttet; die Hauptstadt veranlaßte 1935-40 ihre Freilegung und wurden sodann von László Gerő gemäß moderner Grundsätze rekonstruiert. Zu den Ergänzungen wanden die ausgegrabenen Bau­steine verwendet. Die zerstörten Sektoren des Amphitheaters wurden vom Ar­chitekten in der Absicht rekonstruiert, die Baumasse und die Monumentalität des ehemaligen Gebäudes zu veranschaulichen. Vor dieser Arbeit studierte Gerő als Stipendiat zwei Jahre lang in Rom gemeinsam mit zwei Architekten, den Brüdern Viktor und Aladár Olgyay, und konnten so als Augenzeugen die groß­angelegten Ausgrabungen im Herzen Roms verfolgen. Nach ihrer Heimkehr reichten die Brüder Olgyay einen dem römischen ähnlich gestalteten Rekon­struktionsplan zur Errichtung einer Via Antiqua in Alt-Ofen ein. Dieser Weg hätte entlang des Aquaeductus die Zivilstadt Aquincum mit dem militärischen Amphitheater verbunden. Als Stadtregelungsplan für Alt-Ofen gewann ihr Plan den I. Preis, die Durchführung wurde aber durch den Zweiten Weltkrieg verhin­dert. In der 1970er Jahren wurden in Alt-Ofen ausgedehnte neue Wohnsiedlungen gebaut, denen die mittelalterliche Stadtstruktur von Alt-Ofen und das römerzeit­liche Gefüge von Aquincum zum Opfer fielen. Kartographisch aufgenommen, läßt die Reihe sporadisch freigelegter römerzeitlicher Baudenkmäler dennoch erkennen, daß das Wesentliche im Via Antiqua-Plan der Brüder Olgyay, wenn­gleich ungewollt, realisiert wurde. Leider wurde die Umgegend des Amphithea­ters bebaut. Bei der Grundstein legung der Neubauten konnten zwar die Archäo­logen die römische Straße ausfindig machen und es könnte davon noch einiges gerettet werden, da aber um das Amphitheater bereits auch das letzte Grund­stück verkauft wurde, kann man nur hoffen, daß die Baupläne noch geändert werden könnten. Am zweckmäßigsten wäre in dieser Hinsicht die Errichtung einer Dachterrasse, die einen umfassenden Ausblick auf das gesamte Amphithea­ter bieten würde. Abbildungen 1. Flächenplan des sog. Königshügels von 1908; Wohnhäuser mit eingebau­ten Mauerrese ten des Amphitheaters 2. Archäologische Erschließung, begonnen nach Abriß der neuzeitlichen Hä­user 3. Rekonstruktion des militärischen Amphiteaters 1941 4. Rekonstruierter Treppenaufgang des Amphitheaters 5. Rekonstruiertes Mauerteil an der Südseite 3<S

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