Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

Gerő László 85 éves / Glückwunsch zum 85. Geburtstag. Horler Miklós köszöntője

und beendet drei Jahrzehnte später von seinem besten Schüler, János Sedlmayer - eine „nette" Fügung des Schicksals! Ebenfalls im Auftrag der Hauptstadt erfolgte 1948 die Restaurierung des goti­schen Chors der innerstädtischen Pfarrkirche. Diese Arbeit wurde 1932 von Kálmán Lux in Angriff genommen, vom Krieg für Jahre unterbrochen und nun beendet. Hier nur einige Einzelheiten: Restaurierung des Sanktuariums, wobei die Steindl'schen neogotischen Stilmerkmale zurückgedrängt wurden und ein maßhal­tender Geschmack in der Bemalung eine Atmosphäre des Trecento aufkommen ließ, ferner ein neuer, modern geformter Flügelaltar, mit feiner Hand bemalt von Pál Molnár C. - die wiederholte Inspiration der römischen Schule, ein glückliches Zusammentreffen des Restaurators und des Kunstmalers. Im Jahre 1949 wurde im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der kriegsbe­schädigten Hauptstadt das Hauptstädtische Projektierungsinstitut ins Leben gerufen, mit einer eigenen Abteilung für Baudenkmäler; hier fand László Gerő, nunmehr angesehener und anerkannter Experte des Denkmalschutzes, Privat­dozent und Doktor der technischen Universität, einen neuen Posten. Aus der Entfernung von 45 Jahren erinnere ich mich jetzt gerührt daran, daß ich ihn damals kennenlernen durfte, als ich, noch ein Anfänger in der Branche der Ar­chitekten, in diese, aus hochinteressanten und vielseitig begabten Persönlich­keiten bestehende geistige Werkstatt des ungarischen Denkmalschutzes aufge­nommen wurde. Hier begann die vielschichtige Entfaltung der aufwärtssteigenden Laufbahn von László Gerő, hier bekam er als Restaurator von Baudenkmälern seine bedeu­tendste Aufgabe: die Wiederherstellung der mittelalterlichen Teile des Königspa­lastes von Buda. Gleichzeitig wurde er beauftragt, für den gesamten historischen Komplex des Ofner Burgviertels einen ausführlichen Sanierungsplan zu erarbei­ten, welchen er dann gemeinsam mit Lajos Meczner, Inspektor für Denkmal­schutz des Burgviertels und gleichfalls in der erwähnten Abteilung für Baudenk­mäler angestellt, ausarbeiten sollte. Beide Pläne — für den Königspalast und das Burgviertel - wurden 1949 fertig­gestellt und waren in ihrer Konzeption auch für die spätere Weiterentwicklung von ausschlaggebender Bedeutung. Diese beiden Aufgaben bestimmten zugleich die zwei Hauptrichtungen der wissenschaftlichen Tätigkeit von László Gerő: die Geschichte des Wehrbaus zum einen, und der Schutz historischer Städte zum anderen, inbegriffen die Fragen der Erforschung, der Sanierung, der Entwicklung und der Restaurierung. In den angehenden 50er Jahren, als er anläßlich der Umorganisierung des Denkmalschutzwesens aus dem hauptstädtischen Dienst in den Apparat des na­tionalen Denkmalschutzes umstieg, eröffneten sich seiner Tätigkeit breite Per­spektiven. Er behielt auch weiterhin die Leitung der Restaurierung im Bereich der mittelalterlichen Teile des Königspalastes in Zusammenarbeit mit dem Janáky-Studio des Planungsinstituts für Öffentliche Bauten. Durch die Leitung dieser Arbeit bis zur Vollendung im Jahre 1966 hatte er bereits die größte und auch international beachtete Denkmalrestaurierung dieser Periode realisiert; das Ergebnis ist von historischer Bedeutung sowohl in der Baugeschichte des Königs­palastes wie auch in der Gestaltung der Grundsätze und Methoden des Denkmal­schutzes und des Stadtbildes der gesamten Hauptstadt schlechthin. Sein Interesse erstreckte sich naturgemäß auch auf andere Burgen des Landes. In den Jahren 1950-1960 leitete er die Restaurierungsarbeiten der unga­rischen Burgen und Ruinen und führte zugleich junge Architekten in den Beruf der Denkmalrestaurierung ein. Unterdessen ging er auch mit persönlichem Bei-

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