Pamer Nóra szerk.: Gerő László nyolcvanötödik születésnapjára (Művészettörténet - műemlékvédelem 6. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1994)

G. Sándor Mária: A pécsi püspökvár a korai és a késői középkorban

Die Bischofsburg von Pécs im frühen und späten Mittelalter Mária G. Sándor Die mittelalterliche Stadt Pécs (Fünfkirchen) , die auch die heutige Innenstadt einschließt, hatte einen fast regelmäßigen Grundriß, mit Mauern umgeben, in deren nordwestlichen Ecke die ebenfalls mit Mauern befestigte Bischofsburg, der Dom und der Bischofspalast standen. Ursprünglich wurde der Bischofspalast in die nordwestliche Ecke des Fried­hofs der ehemaligen Römerstadt Sopianae gebaut. Ein Teil der Altchristlichen Grabkapellen befand sich auf dem Gelände der mittelalterlichen Burg. Außer dem Dom erwähnen die Urkunden im 13. Jh. (1217) erstmals die St. Johann dem Täufer gewidmete Kapelle des Domkapitells in der Burg. Im Laufe des Mittelalters wurde dieses Gebäude mehrfach umgebaut und ist bis Ende der Türkenherrschaft erhalten geblieben und ist auch auf den Karten des französi­schen Militäringenieurs Joseph de Hauy 1687, und des Hermanng (1754), ange­führt. Bei der Bauforschung wurde eine schmale romanische Kapelle freigelegt, die in der ersten und zweiten Bauperiode einen halbrunden Chorschluß hatte. Die Uberreste des gotischen Chores sind aber größtenteils zerstört worden. Nach dem Mongolensturm (1241) wurde die Bischofsburg umgebaut, um die Kathe­drale, den Bischofspalast und die dazugehörigen Bauten zu schützen. Die qua­dratische Burg der Arpadenzeit wurde später an der südwestlichen und der süd­östlichen Ecke mit viereckigen Türmen befestigt. Vermutlich sind die Uberreste der Burg aus dem 13Jh. unter dem sog. Halsglied des Barbakans zum Vorschein gekommen. Die bis jetzt gefundenen Details geben aber bei weitem kein zusam­menhängendes Bild über das damalige Befestigungssystem. Auf dem Burggelände hinter dem Dom wurde 1355 die Kapelle der Goldenen Maria (,Aranyos Mária kápolna") erbaut. Etwas weiter östlich stand das Gebäude der ersten ungarischen Universität (Gründungsjahr: 1367); Gründer war der Anjou-König Ludwig der Große, der Pfründner Wilhelm, Bischof von Pécs. Die Uberreste der Kapelle der Goldenen Maria sind uns aufgrund der jüngsten Gra­bungen bekannt und konnten mit der aus den Urkunden bekannten Kapelle identifiziert werden. Im relativ schmalen Gebiet nördlich vom Dom standen um die Mitte des 14 Jh. die damals schon verfallenen Uberreste des früheren romanischen Gebäude­komplexes, wie es die Forschungsergebnisse und die einschlägigen Beobachtun­gen bezeugen. Die freigelegten Mauerreste sowie ein romanisches Kapitell lassen darauf schließen, daß hier der frühere Bischofspalast aus dem 11.-13. Jh. stand. Im 14.Jh. wurde der Bischofspalast westwärts vom Dom, d.h. nach Südwesten, verlegt. Das Gelände über den Ruinen des früheren Bischofspalastes wurde zu einer Terrasse aufgefüllt - zum Teil mit dem Bauschutt der verfallenen Bauten ­und darauf die bereits erwähnte Kapelle der Goldenen Maria erbaut. Im östli­chen Teil des Geländes wurde nach dem Abbruch der Ruinen das Universitätsge­bäude errichtet, dessen Westmauer zum Teil mit Benützung romanischer Funda­mente entstand. Da es für die letzten zwei Bauten in der Bischofsburg keinen Platz mehr gab (außer dem nördlichen Ruinenfeld), ließen die Bischöfe Niko­laus und Wilhelm ab Mitte des 14Jh. hier die von ihnen gestifteten repräsentati­ven Bauten errichten. Vertikal auf den südöstlichen Domturm ließ Bischof Georg Szatmári 1506 für

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