Lővei Pál szerk.: Horler Miklós Hetvenedik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 4. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)
Mezősiné Kozák Éva: A kővágóörsi evangélikus templom
Die evangelische Kirche von Kővágóörs Eva Kozák-Mezősi Im südlichen Teil des Káler Beckens, auf dem Schutzgebiet des Balaton-Hochlandes liegt die Gemeinde Kővágóörs. Ihre mittelalterliche Kirche wurde auf dem sich im Zentrum der Gemeinde erhebenden Felsen erbaut. Die einschiffige barocke Saalkirche schloß an ihrer Ostseite mit einem abgerundeten Chor, der genauso breit wie das Schiff war, an der Westseite mit einem ebenso breiten, hohen Turm ab. Vor der Untersuchung trug sie die Spuren der Umgestaltungen von zwei Jahrhunderten an sich. Nach der archäologischen Erforschung und der Bauuntersuchung konnten wir feststellen, daß das Gebäude bedeutende Reste der einschiffigen romanischen Dorfkirche mit geradem Chorabschluß in sich birgt. Das Dorf liegt auf dem Besitz der von einem Burgsaßen abstammenden Atyusz-Sippe. Seine erste Erwähnung fanden wir in dem Testament des comes Sol aus dem Jahre 1121, wo es als Predium namens Ors erwähnt wird. Eine Urkunde aus dem Jahre 1263 weist auf die Verdoppelung des Dorfes hin, was auch die späteren Benennungen Boldogasszonyörs und Szt. Lászlóörs, bzw. Nagyörs und Kisörs beweisen. In der päpstlichen Zehntenliste von 1333/34 kommt das Dorf gleichfalls vor, damals waren Ecsér, Szepezd und Abrahámpuszta seine Filialen. Die Besitzer von Kővágóörs waren Hofleute, örtliche Adeligen, die Abtei von Tihany und seit dem 14. Jh. der Bischof von Veszprém. Die Gemeinde war 1553 verwüstet, wurde aber wieder bevölkert und kommt in den Konskriptionen der adeligen Eingründler vor. Ein großer Teil der Bevölkerung schloß sich am Ende des 16. Jhs. der Reformation an. Im Schriftenarchiv des evangelischen Pfarramtes sind wertvolle Aufzeichnungen erhalten geblieben, die genau zeigen, was für große Diskussionen es im 18. Jh. zwischen den Katholiken und Protestanten über das Eigentumsrecht der Kirche und über die zu ihr gehörenden kirchlichen Besitze gab. Die historischen Angaben lassen sich gut ergänzen mit Karten aus dem 18. Jh., die im Landesarchiv aufbewahrt sind. Die Kirche wurde aus rotem Sandstein, auf einem niedrigen Fundament und mit dicken Mauern errichtet. Die Nord-, bzw. Südfassade des mittelalterlichen Kirchenschiffes ist bis zur Höhe des Simses erhalten geblieben. Die Westwand wurde beim Bau des Turmes im 19. Jh. völlig niedergerissen. In dem Chor vom Ende des 18, Jhs. fanden wir die Grundmauern des früheren Chores mit geradem Abschluß, über den Altarbau haben wir aber heute noch keinerlei Daten. Das Schiff wurde von Süden her durch vier Fenster mit trichterförmiger Laibung beleuchtet, von denen aber nur zwei erhalten geblieben sind. Der mittelalterliche, sich nach Westen öffnende Eingang wurde im 19. Jh. beim Bau des Turmes abgerissen. Die in der Westhälfte des Schiffes zum Vorschein gekommenen Pfeilerfundamente weisen auf eine herrschaftliche Empore hin. Diese öffnete sich zum Schiff hin mit einem Bogen. Die Abdrücke ihres Treppenaufganges sind an der Nordfassade am Putz erhalten geblieben. Die westliche Fassade schloß auch im Mittelalter ein Turm ab. Darauf deutet neben den schriftlichen Aufzeichnungen auch der hier gefundene Grabbau hin. Die Kirche von Kővágóörs kann man ihrem Grundriß nach zu dem im Balaton-Hochland charakteristischen und dort in großer Zahl verbreiteten