Lővei Pál szerk.: Horler Miklós Hetvenedik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 4. Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Marosi Ernő: Újabb Zsigmond-portrék

Neue Porträts Kaiser Sigismunds von Luxemburg Ernő Marosi Der Aufsatz ist ein Beitrag zur Ikonographie Kaiser Sigismunds von Luxemburg durch zwei neuerdings aufgetauchte Porträts, die zweifellos als seine Darstellun­gen identifizierbar sind. Das eine gehört der Devotionsdarstellung von Anselme de Faussonay, Dekan von Valeria in der Kathedrale von Valeria in Sitten an, die dem Freiburger Peter Maggenberg zugeschrieben und um 1435 datiert wird. Hier erscheint Sigismund in der Gestalt des als Patron des Stifters dargestellten Heiligen Sigismund. Sein Inkognitoporträt kann aufgrund der Ähnlichkeit der Physiognomie vor allem mit der Porträtzeichnung von Pisanello und dem Gesichtstyp, der am Bladelinal­tar von Rogier van der Weyden wohl ebenfalls auf ein um diese Zeit entstandenes Vorbild zurückgehen mag, mit ziemlich großer Gewißheit identifiziert werden. Diese Figur weist klare Alterszüge auf und mag dem Aussehen Sigismunds um die Zeit des Basler Konzils ziemlich genau entsprechen. Diese realistische Darstellungsweise des Kaisers kann eher als selten bezeich­net weiden, wobei eher Typen vorherrschen, die bereits um die Zeit des Konzils von Konstanz geschaffen wurden und verbreitet waren. Selbst Sigismund hat auf diese Zeit zurückgegriffen als er 1433 das bereits 1417 verfertigte Typar des kai­serlichen Majestätssiegels in Gebrauch nahm. Dabei mögen keineswegs Absich­ten der Idealisierung oder sogar der Verjüngung seiner Gestalt maßgebend gewesen sein, sondern der äußerst herausgearbeitete, auf das Bewußtsein der Sendung des Kaisertums gegründete Symbolismus der Rückseite, wo der neue Typ des Doppeladlers mit einer Prophétie von Ezechiel ausgelegt wird. Das zweite Sigismundbild befindet sich im Papst-Kaiser-Rotulus der Berliner Staatsbibliothek und kann 1431-1433 datiert werden. Es entspricht der älteren Tradition, folgt anscheinend einer Vorlage aus der Zeit des Konstanzer Konzils und - obwohl als einziges porträthaftes Bild in der ganzen Reihe - fügt sich in die wohl didaktisch angelegte Reihe hinein. Die beiden Bilder, die früher in der Sigismundikonographie nicht berücksich­tigt wurden, geben zur Kennzeichnung zweier Porträtgattungen, des intimen Bildes der Persönlichkeit, bzw. des Repräsentationsbildes sowie ihrer verschiede­nen Zeitbezogenheit Anlaß.

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