Valter Ilona szerk.: Entz Géza Nyolcvanadik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 2 Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Gerő László: Várromok védelme Magyarországon

Schutz von Burgruinen in Ungarn László Gerő Zur Konservierung der Burgruinen in Ungarn kam es erst nach dem zweiten Weltkrieg. Der schwer beschädigte, trüm­merhafte königliche Schloßkomplex in Buda (Ofen) wollte man vorerst zum Zweck des Parteipräsidiums wiederherstellen. Dieses Vorhaben änderte sich glüchlicherweise und statt dessen wurde hier ein Komplex von wissenschaftli­chen Institutionen und Museen vorgesehen. 1964 war die Wiederherstellung und Vorführung des durch Ausgrabungen erschlossenen mittelalterlichen könig­lichen Schlosses und der Burgruinen verwirklicht. Dazu verhalfen auch die im Laufe der Grabungen vorgefundenen ungefähr 30000 Werksteine und Steinplas­tiken, sowie das einstige Schloß darstellende spätmittelalterliche und jüngere Abbildungen und Karten. In Zusammenhang mit den als vorrangig behandelten Bauarbeiten des Schlos­ses von Buda wurde die Erforschung der Traditionen des Burgbaus in Ungarn und die Publizierung der Forschungsergebnisse erforderlich (1955). Das offizielle Denkmalregister enthielt 150 Burgen, 5 davon Bewohnbar, 145 Ruinen, sowie 500 spurlos verschwundene „Kleinburgen". Bei der damals begonnenen Wiederherstellung der Burgruinen dienten die auf den Baustellen vorgefundenen Steine, die mit flachen Ziegeln ergänzt wurden. Die damalige politische Situation, die die Betreuung kirchlicher Denkmäler im Vergleich zu Burgen kaum zuließ, war für die Restaurierung der Burgen günstig. Die archäologische Freilegung und denkmalpflegerische Restaurierung einer Anzahl von Burgruinen erfolgte nach 1946. Dazu wurden zur Vorbereitung der Wiederherstellungen archäologische Grabungen, Vermessungen und Ent­würfe benötigt, Diesen folgte die Restaurierung und Konservierung. Die archäo­logische Erschliessung forderte beträchtliche Eingriffe. Massen an Schutt wurden abgetragen, wobei zahlereiche verschiedene Funde und Steinfragmente zum Vor­schein kamen. Aus letzteren Hessen sich Tür- und Fensterumrahmungen, Zier­brunnen und sonstige Bauteile rekonstruieren. Das Maß der baulichen Eingriffe bei den Wiederherstellungen von einzelnen Burgen war recht verschieden. Bedeutende Restaurierungen erfolgten in Nagy­vázsony, Kőszeg, Sümeg, Diósgyőr, Eger, Sárospatak, Boldogkő, Szerencs, usw. De­batten gingen den Restaurierungen des Salamon-Turmes und des Bergschlosses von Visegrád voran. Bei den Konservierungen und Anastylosen zahlreicher Burgruinen enstanden zahlreiche interessante und recht originelle Lösungen, sogar in grösserer Anzahl, als in anderen Ländern, wo der Zustand der Denkmäler und Burgen solche weniger erforderten.

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