Valter Ilona szerk.: Entz Géza Nyolcvanadik születésnapjára Tanulmányok (Művészettörténet - műemlékvédelem 2 Országos Műemlékvédelmi Hivatal, 1993)

Schőnerné Pusztai Ilona – D. Mezey Alice: A bajnai Sándor-Metternich kastély

Das Sándor-Metternich Schloß in Bajna Alice D. Mezey - Ilona Sch. Pusztai Nach dem zweiten Weltkrieg, da sie von ihren Besitzern verlassen wurden, sind die ungarischen Schlösser in eine durch­aus ungünstige Lage geraten. Als ein Beispiel für die denkmalpflegerische Arbeit, die für ihre Rettung verrichtet wird, möchten wir nun das Schicksal des Schlosses zu Bajna vorstellen. Bas Bajnaer Schloß, erbaut 1834 von József Hild, war als ein bedeutsames Bauwerk ungarischer klassizistischer Architektur bekannt. Seine wohlbekannten charakteristischen Elemente waren der mittlere Teil des Hauptgebäudes - ein mit Säulen gegliederter, erhöhter, auf Arkaden ruhender Risalit -, zwei eingebau­te Innenhöfe, weiterhin das vor dem Südflügel errichtete Palmenhaus und die Orangerie. Unsere Kenntnisse über dieses Gebäude haben sich dank seiner Erforschung in 1986 verändert, bzw. sind wesentlich bereichert worden. An der Südfassade des Hauptgebäudes ist die reiche Architektur eines früheren Barockschlosses zum Vorschein gekommen. Weiterhin wurde eine Darstellung des Schlosses aus dem 18. Jahrhundert entdeckt, die die Rekonstruktion gerechtfertigt hat. Im Inneren wurden die Reste der barocken Vorhalle und des gewölbten Treppen­hauses freigelegt. Sowohl im Erdgeschoß als auch im 1. Stock haben wir beach­tenswerte Barockwandmalereien gefunden. Um den klassizistischen Prunkhof herum, der sich dem Hauptgebäude an­schloß, befanden sich ursprünglich undicht nebeneinandergestellte Barock­bauten. In den einheitlichen Gebäudeflügeln, die während des klassizisti­schen Umbaus herausgebildet wurden, haben wir die Uberreste einer Bema­lung aus dem 19. Jahrhundert entdeckt. Die Südseite des sich dem Prunkhof anschließenden Wirtschaftshofes ist von dem von Hild errichteten Palmen­haus und der Orangerie abgeschlossen. Gleichzeitig mit den Bauuntersuchun­gen haben wir auch archivalische Forschungen duruchgeführt, die uns wichti­ge Daten über die Geschichte der Familie Sándor, über die einzelnen Phasen der Bautätigkeit, über die Bemalung der Prunksäle im 1. Stock, über die Her­kunft der Eisengitter und über die Herausbildung des Palmenhauses geliefert haben. Die bauhistorische Forschung hat bedeutende wissenschaftliche Ergebnisse ge­bracht, und bildet die Grundlage der weiteren architektonischen Wiederherstel­lung. Das Schloß ist ab 1945 allmählich zugrunde gegangen. Am Anfang der 70er Jahre mußten die Dachkonstruktionen und die Decken des Hauptgebäudes ausge wechselt werden; diese Arbeit wurde vom Landesdenkmalamt verrich­tet. In den 80er Jahren hat man mit einer großangelegten Rekonstruktionsarbeit angefangen - mit der Absicht, im Gebäude ein amerikanisch-ungarisches For­schungs- und Studentenzentrum unerzubringen. Als die Genehmigungspläne schon fertig geworden sind, sind die Beaufträger zurückgetreten, so ist das Schloß bis auf heute in einen von technischem Gesichtspunkt aus überaus schlechten Zustand geraten. Seit 1991 sind unter der Obhut des Landesdenkmalamtes neue Rekonstruk-

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