A népi építészet védelme (Az Egri Nyári Egyetem előadásai 1985 Eger, 1985)

Jiri Vondra: Volksarchitektur in Bőhmen und Mähren

Blockbauten. Seine Tektonik wird durch die Konstruktion des Holzgerüstes bestimmt, dessen Flächen mit Flechtwerk, Lehm getrockneten Ziegeln ausgefüllt oder auch in Stein, bei jüngeren Objekten mit gebrannten Ziegeln ausgemauert werden. Als vorzüglichster Repäsentant der westböhmischen Region kann das Haus der Gegend von Cheb angesehen werden, das durch komplizierte Ornamentik der Geschosse und Giebel und durch bunte Bemalung hervorragt. Die genetisch älteren Bauten haben ein hölzernes Erdgeschoss, das bei den späteren durch Stein- oder Ziegelmauern ersetzt wird. In der Region am Fusse des Erzgebirges begegnen wir einem einfachen Fachwerkraster und Brettergiebeln, häufig mit verputzten, mit Schindeln oder Schieferplatten bedeckten Wänden. Die Region von Nordböhmen stellt eine be­merkenswerte, bei uns älteste Art der Fachwerkbauten dar; die senkrechten Ständer des Rahmengerüsts im Oberstock sind der Fassade des hölzernen Erdgeschosses vorgelagert. Das Gebiet der gemauerten Häuser hat manchen Gegenden einen ganz persönlichen Charakter verliehen. Ihr hervorstechendstes Merkmal est die Um­gestaltung und Ausnutzung der architektonischen Formensprache der Stilbauten. Genetisch und historisch bildet die Region am Fusse des Böhmerwalds (wo sie sich ungefähr mit der Region der Blockbauten decht) das älteste Gebiet mit gemauerten Häusern, Speicher-Objekte, gotische und Renaissance-Elemente und am Ausgang grosse quadratische Höfe bilden ihre lapidare Charakteristik. Die Regionen von Südböhmen und Mähren können fast als einheitliches Gan­zes betrachtet werden. Neben selten erhaltenen gotischen und Renaissance-Elementen ist hier in origineller künst­lerischer Abwandlung die Formensprache des Barocks vorherrschend, so dass wir mit Recht von einem böhmischen Bauernbarock sprechen. Zu seinen bekanntesten Autoren gehörte Jakub Bursa, der in der Umgebung von Prachatice und Volyné arbeitete. In zahlreichen Dörfern ist bis heute das Bauernbarock vorherrschend. Typisch für die Region Mittelböhmens ist die stilistisch reine Konzeption der Formensprache des Barocks, Rokoko und Empire. In der Regel kommt sie bei grossen Objekten mit aufgestockter Fassade mit Doppelgiebel zur Geltung, die mit dem Einfahrtstor in monumentalen Formen aufgefasst ist. Durch die einheitliche Anlage der Dorfplätze knüpft Westböhmen an die Region von Südböhmen und Mähren an. In den Umrissen der Giebel und der Gliederung der Fassade überwiegt hier jedoch der Einfluss des Klassizismus und Empire. Die nordböhmische Region hat völlig mosaikartigen Charakter. Die meisten Häuser sind einstöckig mit omamentalen Elementen aller Stilepochen vom Barock bis zum Jugendstil an den Fassaden, wobei häufig schon die Grenzen der Volksarchitektur erreicht werden. Demgegenüber kommt in der ost­böhmischen Region der Einfluss des Klassizismus und Empire in aussergewöhnlicher Reinheit zum Ausdruck, am wir­kungsvollsten im Talkessel von Broumov, wo auch die monumental überwölbten Interieurs davon berührt wurden.

Next

/
Thumbnails
Contents