Magyar Műemlékvédelem 1980-1990 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 10. Budapest)
Történet - Vándor András: 16-19. századi ácsolt tetőszerkezetek Magyarországon
FRAMED UP ROOFING IN HUNGARY BETWEEN THE 16TH-19TH CENTURIES The roofing is put on the building constructed like cap on the head of a man or the crown on a king's head. It is — like other parts of a building — a characteristic and determined work ot its own age. Not having definitions, medieval roofing is figgerentiated from new roofing appearing with the Barock not by the time of its building but by its structural logic. This latter structural system has still several examples in the territory of present and historical Hungary. The former was to be found on the territory not occupied by the Ottomans. Determining elements of medieval roofing are the bent beams covering the space with an unchanged slide, placed at right angles to the longitudinal axe of the building and standing on the roof sills of the main walls. At the end of these straight arches the roof trees are holding the shell-vault serving the outward look and function. The main element of this structure is the triangle made by the beams and rafting with the buttressing pieced in them. The other element is the screen placed at right angles to the straight arch, which has the task of longitudinal buttressing in a way that its elements never meet the rafting. The combination of the two perpendicular strict planar system means the roofing called by me medieval from the 16th century to the 19th century. These roofing are similar only in their theoretical disposal, their actual formation gives possibility to the masters to use their knowledge and experiences. The bonds adapted to the chosen material (oak) are well serving the péay of power based on actual experiences and the setting up of the structure as well. Barock roofing complying with the requirements of the changing age had developed with a new knowledge of materials and new necessities. It reached Hungary possibly from Germany and Austria. The most important element of the structure, a predecessor of engineering wooden constructions vaulting large spaces was the main stand based on a tiebeam. It is made of the lateral side props and the breastbeam among them with bends. Fixed planar main-stands are connected with a lower and upper pentagonal beam, in the level of the rafting and with collar-beams. This construction was becoming suitable for covering wide space, in simpler and more complicated variations, while in the mid 19th century it was totally forgotten. Dealing with historical roofing is the task of the author and at the same time it is his private hobby, the source of many happy moments, in spite of the fact, that whit the deepening of our knowledge conceivable has become boundless. GEZIMMERTE DACHSTÜHLE DES 16-19. Wie auf den Kopf der Menschen die Mütze oder auf das Haupt der Könige die Krone, so wird auf das entstehende Haus der Dachstuhl geseztz, der ähnlich, wie alle Bauteile, ein karakteristisches und bestimmendes Produkt oder Werk des eigenen Zeitalters ist. Mangels entsprechender Definitionen unterscheidet sich das als mittelalterlich bezeichnete Dachkonstruktionssystem vor allem nicht durch die Zeit der Herstellung von dem zusammen mit dem Barockstyl erscheinenden neuen System, sondern durch dessen innere Konstruktionslogik. Das letztgenannte Konstruktionssystem ist im gegenwärtigen und im historischen Ungarn bis auf heute in beträchtlicher Zahl zu finden, während die früheren vor allem in dem von den Türken einst nicht besetzten Landesteil des durch mich erforschten Gebiets des heutigen Ungarn vorkommen. Die bestimmenden Bestandteile der mittelalterlichen Dachkonstruktion sind die den abzudeckenden Raum überbrückenden, in gleichen Abständen liegenden, gebogenen Balken, die senkrecht zu der Längsachse des Gebäudes auf den Mauerlatten über den Außenmauern ruhen. Die auf die Enden der überbrückenden Balken gestützten Sparren tragen die geplante Erscheinung und Funktion sichernde Dachhaut. Die durch die überbrückenden Balken und Sparren gebildeten Dreiecke sind mit den Versteifungen zwischen diesen das Hauptelement dieses Systems. Das andere Element ist das senkrecht zu den überbrückenden Balken angebrachte axiale Längsgitter, das zu der Längsversteifung berufen ist, undzwar auf eine Weise, daß dessen Bestandteile mit den Sparren nie zusammentreffen. Die Kombination der zu einander senkrecht angeordneten starren Systeme ergeben das von mir mittelalterlich genannte, vom 16. bis zum 19. Jh. gebräuchliche Dachkonstruktionssystem. Diese Dachstuhlsysteme sind nur in ihrer JH. IN UNGARN prinzipiellen Anordnung identisch, doch lassen sie in ihrer tatsächlichen Gestaltung dem ausführenden, erfahrenen Zimmermann und seinem virtuosen können freies Feld. Die dem erwählten, meistens eichenen Holzmaterial angepaßten Verbandarten und Zusammenfügungen dienen vortrefflich dem auf tatsächlichen Erfahrungen ruhenden Kräftespiel und der Zusammenstellung der Konstruktion. Die Dachkonstruktion des Barock entwickelte sich den im Wandel der Zeit entstandenen Forderungen entsprechend, zusammen mit dem Fortschritt der Bau Stoffkenntnis, unter dem Zwang der Notwendigkeiten und erschien bei uns vermutlich aus Deutschland und Österreich überbracht. Über den weiten, überwölbten Räumen erscheint als Vorläufer der sich später entwickelnden Ingenieurholzkonstruktionen in statisch abgeklärter Form das bestimmende Element: der auf dem Binderbalken ruhende Hauptgebinde. Diesen bilden nebst dem Binder die beiderseitigen schrägen Streben und der zwischen diese gespannte Kehlbalken mit den die Eckversteifung sichernden Kopfbändern. Diese an sich steifen Hauptgebinde und die Windgitter unter den Sparren machen die Konstruktion räumlich steif. Auf diesem Skelett lastet die die Dachhaut tragende Sparrenreihe mit gleichen Kehlbalken in jedem Gebinde zusammengefaßt. Dieses Konstruktionssystem wurde nach seiner Erscheinung stufenweise zur Überbrückung grösserer Spannweiten geeignet, sich abwechselnd vereinfachend bzw. komplizierend, bis es, sich überlebend, um die Mitte des 19. Jh. in völlige Vergessenheit geriet. Die Beschäftigung mit den historischen Dachkonstruktionen ist die Berufspflicht des Autors, doch zugleich auch sein Privathobby und unvergängliche Liebe, die ihm ungemein viel Freude bereitet hat, trotzdem die Erweiterung der Kenntnisse den Uberblickbaren Horizont ins unüberblickbare erweitert hatte.