Magyar Műemlékvédelem 1973-1974 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 8. Budapest, 1977)

Sopron műemlékeivel foglalkozó tanulmányok - Kissné Nagypál Judit: Sopron városfalairól

hungszeit dos südlichen Stadteingangs, des sog. Hinter­tors, kennen wir keine schriftliche Daten. Von den späteren Änderungen und Umgestaltungen der Stadt­mauer geben die Freilegungen Aufschluß. Vom 18. Jh. an hat sich die Bedeutung der mittelalterlichen Vertei­digungswerke immer mehr verringert. Die Anbauten und Verbauungen waren die natürlichen Folgen. Vom Anfang des 19. Jh. wurde auch der Burggraben nach und nach bebaut, was die Verschüttung der äußeren dritten Burgmauer nach sich zog. Die im Anziehungskriiis der außerhalb der Mauern stehenden frühen Kirchen entstandene Siedlung ent­wickelte sich stürmisch. Die Stadt ist über ihre im 14. Jh. mit Mauern bestimmten Grenzen hinausgewachsen. Seit Anfang des 18. Jh. wurden zur Erleichterung des Ver­kehrs die Stadtmauern zwischen den beiden Stadtteilen an mehreren Punkten durchbrochen und leider auch die Baulichkeiten des Hintertors abgerissen. Den schmerz­lichsten Verlust bedeuteten die für das neue Rathaus Raum schaffenden, umfangreichen Abbrucharbeiten. Durch diese verlor ein Gebiet sein charakteristisches Antlitz, das bis zur Jahrhundertwende auch mit seinen späteren Einbauten das einstige Verteidigungssystem der Umgebung des Stadttors treu bewahrt hatte und die charakteristische Trasse des in die Stadt führenden Zwingers verfolgte. Trotz der Verluste ist der dreifache Mauerring zu 00- bis 70% erhaltengeblieben, allerdings von Gebäuden verdeckt, verborgen und auch ein wenig vergessen. 1962 wurde ich beauftragt, für die Freilegung der Stadtmauern von Sopron einen Stadtregelungsvor­schlag auszuarbeiten. Ziel des Antrags war eine zugäng­liche Vorführung des Verteidigungssystems und Dar­stellung der historischen Entwicklung der Stadt, weiters die Regelung der nächsten Umgebung der Stadtmau­ern auszuarbeiten. Caesar-Haas — Ursulinen-G'arten Der am hinteren Flügel des Gebäudes beginnende Garten (oberer Zwinger) ist ein auch heute noch zusam­menhängendes Gebiet von ansehnlicher Länge. Tn diesem Abschnitt kann die Spur der mittleren Stadtmauer ver­folgt werden und es ist anzunehmen, daß unter dem Verputz der Fassaden nach den Basteigärten zu die innere Stadtmauer verborgen ist. Das einstmalige süd­liche Tor Scarabantias stand ebenfalls innerhalb der Grenzen dieses Gebietes. Das Caesar-Haus entstand in der Barockzeit durch den Zusammenbau von drei mittelalterlichen Gebäuden. Die Fassade nach den Basteigärten ist mit der mittelalter­lichen mittleren Stadtmauer identisch, wenn auch stark umgebaut. Auf dem Dachboden sieht man Schießscharten in der Mauer. Das Fundament der 1,50 m dicken inneren Stadtmauer lag um 2,00—2,50 m über dem Niveau des Hofes. Während der Schanzbügel aus der Zeit der Land­nahme das Fundament beiderseitig gestützt hatte, wurde später bei den Einbauten die Erde längs der inneren Mauerfläche abgeschnitten. Vor die abgeschnit­tene vertikale Fläche des Erd walls baute man oft nur eine dünne Mantelmauer, so daß die Stützung der inneren Stadtmauer den anlehnenden Gebäudeflügeln überlassen wurde. Die Ausgrabungsschnitte des Zwingers ließen die Chronologie der Bauperioden klar erkennen. Der Zwinger wurde Anfang des 19. Jh. beim Anlegen der Basteigärten horizontal ausgestaltet, wodurch die früheren Schieß­scharten des mittleren Mauerrings durch die Aufschüt­tung verdeckt wurden. Im Forschungsgraben kam die innere Fläche der römischen Stadtmauer und die darüber gebaute mittlere Stadtmauer zum Vorschein. Um den Aufgang zum Zwinger zu ermöglichen, haben wir das Niveau des Basteigartens — auf einem 5 m breiten Abschnitt — gesenkt und den Zugang hierher durch das Erdgeschoß des nördlichen Hintertrakts des Gebäudes gesichert. Von hier aus gelangen wir über einige Treppen hinauf in den bis^zum Ursulinengarten reichenden Zwinger. Im neu ausgestalteten zweiten kleinen Hinterhof sehen wir Uberreste der römischen Stadtmauer und die Fassade der darüber gebauten mitt­leren Stadtmauer mit Schießscharten aus verschiedenen Bauperioden. Zurückschallend erblickt man die innere Stadtmauer. Der Unterzug aus Rohbeton zeigt genau, um wieviel höher die Sohle des Fundaments der Mauer über dem Niveau des Hofes lag. Beim Ursulinengarten — dem ehemaligen südlichen Stadttor — wurden die Ausgrabungen des Zwingers unterbrochen. Einbauvorhaben bei den Mauerabschnit­ten am Lenin-Ring drängten uns, unser Arbeitsgebiet dorthin zu verlegen. Der sog. Kleinrondellen Abschnitt Nach dem Abbau der 1944 schwer beschädigten Häuser wurde ein Abschnitt der Stadtmauern mit dem davorliegenden (Trabengebiet wieder freigelegt. Kaum um einen halben Meter unter dem Geländeniveau kamen die Uberreste der äußeren Stadtmauer wieder zum Vorsehein. An einem Punkt gelang es, das Niveau des dahinter liegenden ehemaligen Zwingers zu belegen. An der Außenseite begann die Böschung des etwa 3 m tiefen Festungsgrabens. Tn dem Zwinger- hinter der äußeren Stadtmauer kam die römische Stadtmauer des 4. Jh. zutage. Die Höhe des mittleren Mauerrings, der vor Beginn der Ausgrabungen nur um 5,5 m das Gelände überragte, »wuchs« nach der Freilegung des römischen Niveaus auf 8,5 m. An der imposanten, mit Türmen befestigten Stadtmauer ergänzen die verschiedenen Balltechniken des 4. und 14. Jh. einander organisch. Nach Beseitigung einer nachträglichen Zumauerung wurde ein die volle Mauerdieke durchquerender Gang erschlossen. Durch die Erschließung dieses 2,20 m hohen und 1,25 m tiefen römischen sog. »Ausfalltors« konnten wir erstmalig die genaue Mauerdicke ermitteln, die hier 3,20 m betrug. Bei der weiteren Erschließung ergab sich, daß der Gang, mit primitiver Technik gewölbt, weiter durch die innere Stadtmauer in einen Hof der Szent György utca (St. Georgengasse) führte. Oberhalb der Öffnung des Ganges gelangen wir durch den Eingang in der mittleren Stadtmauer in den oberen Zwinger. Die beiden Offnungen wurden kaum zufällig übereinan­der angelegt. Es erscheint logisch, daß beide auch nach dein Ausbau der Verteidigungswerke im 13.—14. Jh. gleichzeitig funktionierten. Bei Gefahr konnte der Gang, durch den der Verkehr zwischen dem oberen und unteren Zwinger augenblicklich hergestellt werden kann, schnell abgeriegelt werden. Bei der technischen Überprüfung der inneren Stadtmauer stießen wir auch hier auf ernste Konstruktionsschwierigkeiten. Nach Abstützung der in 50 m Länge freitragend fortlaufenden, abwechselnd 2,00—3,00 m starken Mauer haben wir diese abschnitts­weise unterbetoniert. Der »momentane« unbebaute Zustand des Graben­gebietes bot Gelegenheit zu einer größeren Gelände­umgestaltung nach der Ringstraße zu. Den späteren Einbau der Lücke in Betracht ziehend, haben wir da­hinter eine tiefergelegene Terrasse angelegt, deren hin­tere Grenze die Reste der äußeren Stadtmauer bilden. Von dem tiefer gelegenen römischen Gehweg gelangen wir über das Ausfalltor und dessen frühmittelalterliche Verlängerung auf die gegen den inneren Stadtkern ge­legene Seite der mittelalterlichen Verteidigungswerke. Aus dem unterirdischen Durchgang erreichen wir über einige Treppen den Hof, sodann durch den Zwingerein­gang in der inneren Stadtmauer den oberen Zwinger. Der Zwinger ist rasenbewachsen. Die Schießscharten aus verschiedenen Bauperioden der Stadtmauer bieten Aussicht nach der Ringstraße. Die durch die Bombar­dierungen entstandenen größeren Lücken der inneren Stadtmauer wurden durch Pflanzengitter ausgefüllt. Aus dem Zwinger führt ein steinumrahmtes Tor durch den Hof zum Stadtkern.

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