Magyar Műemlékvédelem 1969-1970 (Országos Műemléki Felügyelőség Kiadványai 6. Budapest, 1972)
TANULMÁNYOK - Cs. Dobrovits Dorottya: A magyar műemléki nyilvántartás története
kommission wie auch eine Bibliographie. Somit kann sie als Vorgänger der wissenschaftlichen Registrierung gelten. Innerhalb dieses Verzeichnisses zeigt der Anteil der Barockarchitektur einen starken Anstieg. 1917 wurde, gleichfalls mit provisorischem Charakter, abermals ein Denkmalverzeichnis zusammengestellt, das 700 Objekte erfaßt und unter Herabsetzung der Anzahl mittelalterlicher Denkmäler bereits auch die Bauwerke des Klassizismus und sogar die Milleniumsdenkmäler enthält. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wurde keine das ganze Land erfassende Zusammenstellung verfertigt. Das 1924 von Jenő Lechner herausgegebene Register der Budapester Denkmäler betrachtet indessen bereits die Bauwerke des Eklektizismus und sogar Ingenieurbauten, wie die Kettenbrücke, als unter Denkmalschutz zu stellende Bauten. István Genthon nahm seine umfassenden Geländebegehungen und bibliographische Sammelarbeit 1934 auf. Seine sogenannte Kleintopographie wurde 1951 zunächst in einem Bank herausgegeben, sodann erschien bis zum Ende der fünfziger Jahre eine erweiterte Auflage in drei Bänden. Diese Ausgabe diente auch für das im Jahre 1960 herausgegebene offizielle Verzeichnis des Landesinspektorats für Denkmalpflege als Grundlage. Dieses Verzeichnis wiederum ermöglichte nach Berichtigung auf Grund umfassender Kontrollen an Ort und Stelle die Verfassung eines neuen, zeitgemäßen Inventars. Das neue Register enthält, unseren heutigen denkmalpflegerischen Prinzipien gemäß, auch zahlreiche Denkmäler der ungarischen Volksarchitektur, Gebäude, die Schauplätze hervorragender Ereignisse der Arbeiterbewegung waren, charakteristische Beispiele von industriellen Bauwerken, ferner bedeutende Werke der Architektur des 20. Jahrhunderts. Mit der Herausbildung eines Stammbestandes wurde auch die Aufstellung einer wissenschaftlichen Kartei möglich. Sämtliche Objekte erhalten vier Kartons, auf denen neben den topographischen Daten ausführliche Beschreibungen und Photos zu finden sowie die Daten der betreffenden Akten im Archiv des Inspektorats und die Bibliographie aufgezeichnet sind. Diese Form der Registrierung dient bereits als Grundlage für die Fachverwaltung, Planung und wissenschaftliche Arbeit, und verwirklicht hundertjährige Zielsetzungen unter Anwendung der modernsten wissenschaftlichen Prinzipien.