Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)

5. Classe. Mammalia. Säugethiere - 2. Unterclasse. Placentalia - 12. Ordnung. Carnivora. Fleischfresser - 2. Unterordnung. Fissipedia

Zeitliche und räumliche Verbreitung der fossilen Affen und Halbaffen. 679 Familien. Von Caniden sind zu erwähnen Cephalogale und Amphicyon, von Musteliden Plesictis, Palaeogale und Potamotherium, von Viverriden Amphictis, Viverra, Herpestes, von Fe Ii den Proaelurus. Die nordamerikanischen White River Beds enthalten von ächten Caniden die Gattungen Daphaenos und Galecynus, von Musteliden Palaeogale (Bunae­lurus ), von Fehden Dinictis und Hoplophoneus. Reicher und mannichfaltiger entwickeln sich die Raubthiere im mitt­leren Miocaen von Europa (Sansan, Simorre, Grive-St. Alban, Günzburg, Steinheim, Georgensgmünd , Käpfnach, Steyermark) und Nord-Amerika (John Day Beds). Die europäischen Ablagerungen liefern von Caniden die Gattung Galecynus, sowie die bereits nach den Ursiden strebenden Amphi­cyon, Pseudocyon. Hemicyon und Dinocyon. Die ächten Ursiden beginnen mit Hyaenarctos ; von Musteliden ist eine grosse Zahl vorhanden (Haplogale , Pseudictis, Palaeogale, Proputorius, Mustela, Trochictis, Trocliotherium , Lutra, Enhydriodon ), von Viverriden die Gattungen Viverra, Herpestes und Progenetta und von Feliden Pseudaelurus und Machairodus. Im oberen Miocaen von Europa (Eppelsheim, Pikermi, Lébéron Baltavar etc.), Kleinasien (Samos), Persien (Maragha) sind die Caniden noch durch Simocyon, die Ursiden durch Hyaenarctos , die Musteliden durch Mustela, Promeies, Meies und Promephitis, die Viverriden durch Viverra und Ictitherium, die Hyaeniden zum erstenmal durch Hyaenictis, Lycyaena und Hyaena, die Feliden durch Machairodus und Felis repräsentirt. Die meisten der genannten Genera kommen auch in den Sivalikschichten Ost-Indiens vor, ausserdem aber noch einige moderne Typen wie TJrsus, Mellivora, Mellivorodon , Lutra, Aeluropsis und Cynaelurus. Aus den nordamerikanischen John-Day-River Beds kennt man von Caniden Galecynus, Temnocyon, Hyaenocyon, Oligohunis und Enhydrocyon, von Feliden die säbelzähnigen Dinictis, Nimravus, Pogonodon, Archaelurus und Hoplophoneus. Musteliden, Viverriden, Ursiden, Hyaeniden und Procyoniden sind im Miocaen von Nord-Amerika bis jetzt noch nicht gefunden. In den zum unteren Pliocaen gerechneten Loup - Fork - Schichten von Nebraska und Colorado fehlen die charakteristischen Machairodinae ; dagegen finden sich die Caniden-Gattungen Canis und Aelurodon, ferner die Musteliden Mustela, Lutra und Brachypsalis und der erste fossile Vertreter der Procyoniden. Das Pliocaen von Europa (Auvergne, Montpellier, Perpignan, Val d'Arno) enthält bereits eine durchaus moderne Carnivoren - Gesellschaft (Canis, TJrsus, Putorius, Mustela, Lutra, Viverra, Hyaena, Felis), unter welcher nur Machairodus als einziger alterthümlicher Typus hervorragt. Dieselben Gattungen bewohnten auch noch im älteren Diluvium, allerdings fast durchwegs in etwas veränderten, zumeist noch jetzt exi­stirenden Arten Europa und die benachbarten Theile von Afrika und Asien. In ähnlicher Weise vollzog sich in der Uebergangsperiode von Pliocaen und Pleistocaen in Nord-Amerika die allmählige Umwandlung der tertiären Raubthiere in die der Jetztzeit. Die Gattungen Canis, TJrsus, Arctotherium,

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