Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)

5. Classe. Mammalia. Säugethiere - 2. Unterclasse. Placentalia - 12. Ordnung. Carnivora. Fleischfresser - 2. Unterordnung. Fissipedia

666 \ Vertebrata. stellen letztere zu den Feliden, Mi vart zu den Viverriden. Das Gebiss ist katzenartiger als bei allen Viverren, obwohl die vorderen P in viel geringerem Maasse und der zweite untere M noch gar nicht der Reduction verfallen sind. Das Skelet dagegen hat so viele primitive Merkmale be­wahrt, dass es weit mehr mit Viverren als mit Katzen verglichen werden kann. Auch die Beschaffenheit der Schädelbasis zeigt noch geringe Speciali­sirung. Filhol beschreibt ein vollständiges Skelet von Proaelurus Lemanensis ; A B Fig. 556. Proaelurus Julieni Filhol. Unt. Miocaen. St. Gérand-le-Puy. Allier. A, B Schädel von der Seite und von unten 2/ 3 nat. Gr. C Linker Unterkiefer von innen s/3 nat. Gr. D Unterer Reisszahn von aussen nat. Gr. (nach Filhol). betont die grosse Uebereinstimmung mit Cryptoprocta und hält die fossile Form für einen direkten Vorläufer von Felis. Bei Pseudaelurus ist der Feliden­charakter im Gebiss schon sehr bestimmt ausgesprochen. Proaelurus Filh. (Fig. 556).* Zahnformel : Unterer Reisszahn (.Mi) mit sehr schwachcm Innenzacken und schneidendem Talon. Mt winzig. P « und Ps mit vorderem und hinterem Nebenzacken und starkem Basalband. Ob. Reisszahn (P J) länglich dreieckig mit starkem Innenhöcker am Vorderrand und schwachem vorderem Aussenzacken. M 1 klein, kurz, quer verlängert. Schädel an die lebende Gattung Cryptoprocta aus Madagascar erinnernd, mit hohem Sagittalkamm. Alisphenoid von einem Canal durchbohrt, Carotis­canal neben dem Foramen lacerum. Extremitäten lang, schlank; Schwanz sehr lang. Im unteren Miocaen von St. Gérand-le-Puy. P. lemanensis und Julieni Filhol. Pseudaelurus Gerv. emend. Filh. Fig.557. Zahnformel: ^ l ' Oberer C sehr stark, hinten zugeschärft und fein gekerbt. P l winzig, stiftförmig, da­hinter eine Lücke, P 3 mit starker Hauptspitze, kleiner Hinterspitze und kräftigem Basalwulst, Reisszahn gestreckt, mit vorspringendem Innenhöcker am Vorderrand und schneidender mehrzackiger Aussenwand, die aus einem kleinen Vorderhöcker, einer kräftigen Hauptspitze und einer zweizackigen, verlängerten Hinterschneide besteht. M l unbekannt, jedenfalls hinter dem

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