Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)

5. Classe. Mammalia. Säugethiere - 2. Unterclasse. Placentalia - 12. Ordnung. Carnivora. Fleischfresser - 2. Unterordnung. Fissipedia

662 \ Vertebrata. Flg. 555. Hyaena eximia Roth u. Wagner. Ob Mioeaen. Pikermi bei Athen. A Schädel und Unterkiefer von der Seite V3 nat. Gr., B Linker Oberkiefer von unten % nat. Gr. (nach Gaudry). zeichnet sich durch kleinen einwurzeligen oberen M und durch einfachen un­teren Reisszahn aus, an dem sowohl der Innenzacken als auch der Talon verkümmert sind. Sie war in der älteren Diluvialzeit über ganz Centrai-Europa verbreitet und bewohnte zuweilen in grosser Zahl Höhlen und Felsspalten, in welche sie ihre Beute schleppte und verzehrte, wie aus dem gleichzeitigen Vorkommen benagter Knochen hervorgeht. Sie wurde von Goldfuss A H. spelaea genannt und findet sich besonders häufig in England (Kirkdal­höhle von Yorkshire, Kent's und Brixhamhöhle bei Torquay), in der Ofnet­höhle bei Nördlingen, mehr vereinzelt in den fränkischen, westfälischen, belgischen, französischen, spanischen, italienischen etc. Knochenhöhlen, sowie im älteren geschichteten Diluvium von fast ganz Europa. Auch die gestreifte Hyäne (H . striata ) mit verhältnissmässig grossem, dreiwurzeligem oberem M\ sowie mit Innenzacken und wohl entwickeltem Talon am unteren Reisszahn kommt im Pleistocaen von Süd-Frankreich (H . prisca und inter­media M. de Serres, H. Monspessutana Christol), vielleicht schon im Red-Crag von Essex (H . antiqua Lank.) vor. Im oberen Pliocaen der Auvergne finden sich H. Arvernensis und Perrieri Croiz. und Jobert und H. brevirostris Aym.

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