Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)

5. Classe. Mammalia. Säugethiere - 2. Unterclasse. Placentalia - 12. Ordnung. Carnivora. Fleischfresser - 2. Unterordnung. Fissipedia

Carnivora. Fissipedia. Canidae. Amphicyoninae. 661 Rückens hervorgerufen. Die Krallen sind nicht zurückziehbar. Bei der lebenden Gattung Protei es sind die Backzähne in eigenthümlicher Weise vereinfacht, zu stumpfen Kegeln umgewandelt und die Reisszähne nicht von den benachbarten Zähnen unterschieden. Sie bildet nach Flower eine selbständige Familie. Die Hyaeniden sind offenbar aus den Viverriden hervorgegangen, jedoch nicht aus der Gattung Ictitherium, welche gleichzeitig mit Hyaena erscheint, sondern aus älteren Stammformen. Sie gehören jetzt ausschliesslich der alten Welt (Afrika und West-Asien) an und auch die fossilen, erst im oberen Miocaen auftretenden Arten finden sich nur in Europa, Nord-Afrika und Süd-Asien. Lycyaena Hensel (Agnotherium , Agnocyon Kaup). Schnauze verlängert­Zahnformel: ^ P weniger massiv als bei Hyaena, mit starkem Basal, wulst. Unt. Reisszahn (Mi) mit ziemlich starkem, aussen und innen zackig begrenztem Talon, im vorderen Theil mit kleinem Innenzacken; Mi klein, fast stiftformig. Im oberen Miocaen von Pikermi und Samos L. ( Hyaena ) Choeretis Gaudry und Lartet sp. und in den Sivalikschichten Ost-Indiens. L. macrostoma Lyd. Hyaenictis Gaudry. Obere M l verhältnissmässig gross, innerhalb der langgestreckten hinteren Klinge des gewaltigen Reisszahns stehend. Im Unterkiefer ein kleiner Mi vorhanden. Ober Miocaen von Pikermi (H. Graeca Gaudry) und Sivalik. H. Sivalensis Bose. Hyaena Zimmermann (Crocotta Kaup, Euhyaena Falconer). Fig. 554. 555. Zahnformel: jj" j' jjZj 1-]. Die oberen P mit Ausnahme der stiftförmigen, zu­weilen fehlenden P 1 ungemein massiv, an der Basis von rundlichem Quer­schnitt, mit schwachem hinterem Nebenhöcker. P x (Reisszahn) ungemein lang und kräftig, die Aussenwand mit einem kräftigen Vorderzacken, einem hohen Hauptzacken und einem als schneidende Klinge entwickelten, ver­längerten Hinterzacken ; der Innen­höcker am vorderen Ende. M l sehr klein , quer verlängert , innerhalb des Reisszahns stehend. Die drei hinteren P des Unterkiefers sehr massiv, gross, mit starker Haupt­spitze und wohl entwickelter Hinter­spitze. Pi sehr klein, zuweilen fehlend. Mi (Reisszahn) mit zwei divergirenden Aussenzacken , einer sehr schwachen, weit nach hinten ge­rückten Innenspitze und sehr kurzem oder rudimentärem Talon. Ein win­ziger Mi kommt zuweilen b'ei lebenden Hyänen vor. Von den drei noch jetzt existirenden Arten bewohnt H. striata Zimmerm. (= H. vulgaris Desm.) Nord­Afrika und West-Asien, H. crocuta Zimmerm. (= H. maculata Temm.) Süd- und Ost-Afrika, H. brunnea Thunb. Süd-Afrika. Die gefleckte Hyäne (H. crocuta ) C Fig. 554. Hyaena crocuta Zimmerm. {— H. spelaea Goldf.). Kentshöhle bei Torquay. England. Unterkiefer */s nat. Gr. (nach Owen).

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