Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)
5. Classe. Mammalia. Säugethiere - 2. Unterclasse. Placentalia - 12. Ordnung. Carnivora. Fleischfresser - 2. Unterordnung. Fissipedia
Carnivora. Fissipedia. Viverridae. 657 einem vom Basalband gebildeten vorderen Aussenhöcker und starkem, am vorderen Ende vorspringendem Innenhöcker. M l quer verlängert, nach innen verschmälert mit zwei niedrigen Aussenhöckern, einem Vförmigen Innenhöcker, zuweilen zwei Zwischenhöckern und innerem Basalwall. M 2 wie M %, aber viel kleiner. Die drei hinteren P im Unterkiefer mit Nebenzacken; Mi im vorderen Theil mit drei kräftigen Spitzen, die innere der Hauptspitze gegenüberstehend, Talon aussen und innen durch Zacken begrenzt, der äussere höher als der innere, schneidend, zuweilen gekerbt. Mt klein mit drei niedrigen, aber spitzen Vorderhöckern und kräftigem Talon. Schwanz lang. Extremitäten schlank; Humerus häufig mit Foramen entepicondyloideum. Vorder- und Hinterfuss fünfzehig, digitigrad, die Krallen zurückziehbar. Lebend in Indien, Afrika und SüdwestEuropa (Spanien, Südfrankreich). Fossil im Pleistocaen und in den Sivalikschichten von Ost-Indien. V. Bakeri Bose, V. Durandi Lyd. Ferner im Pliocaen von Perpignan (V. Prepratxi Depéret); im unteren Miocaen von Grive-St. Alban und Göriach (7. leptoFig. 550. Viverra simplicidens Schloss. Phosphorit. Quercy. Rechter Unterkiefer von innen nat. Gr. Fig. 551. Herpestes Lemanensis Pomel (Viverra antiqua Blainv.). Unt. Miocaen. Tretaux. Allier. Gaumen von unten nat. Gr. rhyncha Filhol = Cynodictis Göriachensis Toula), Steinheim (F. Steinheimensis Fraas), Sansan (F. Sansaniensis Lartet). Aus dem oberen Eocaen (Phosphorit) des Quercy werden V. minima, angustidens Filhol und F. simplicidens Schloss., aus dem oberen Eocaen von Hordwell in England F. Hastingsiäe Davies erwähnt. Letztere Art ist nach Lydekker (Quart, journ. geol. Soc. 1892. XLVIII. S. 375) identisch mit F. angustidens Filhol. Herpestes Iiiig. (Mangusta auct. , Ichneumon Lacép.) Fig. 551. Schädel niedrig, die Orbita hinten mehr oder weniger volltändig knöchern umgrenzt. Schwanz lang, Füsse fünfzehig, digitigrad, Krallen nicht zurückziehbar. Gebiss ähnlich Viverra, jedoch oberer Reisszahn mit niedrigem hinterem Aussenzacken, der untere Reisszahn (Mi) mit grossem, nach innen sanft abfallendem Talon. Lebend in Afrika, Süd-Asien und Süd-Europa. Die fossilen Reste, welche Herpestes zugeschrieben werden, weichen in mehrfacher Hinsicht von den lebenden Formen ab und vereinigen häufig Merkmale von Viverra und Herpestes, so dass die Unterscheidung dieser beiden Genera im Tertiär ungemein schwierig wird. Im unteren Miocaen von St. Gerand-le-Puy und Zittel, Handbuch der Palaeontologie. IV. Band. 42