Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)
5. Classe. Mammalia. Säugethiere - Schultergürtel, Beckengürtel und Extremitäten
Mammalia. Säugethiere. 35 Fig. 23. Linker Calcaneus von vorne resp. oben gesehen. A vom Hund , B von Anoplotherium , C von Macrauchenia (B und C nach Gaudry) tc tuber calcis, su Sustentaculum, as sustentaculare Facette für den Astragalus, p' ectale Facette für den Astragalus, cub distale Facette für das Cuboideum, p Facette für die Fibula. Das Cuboideum (Fig. 23 cb) ist ein würfelförmiger oder unregelmässig vierseitiger Knochen, dessen Höhe die Breite meist übertrifft und der ursprünglich wohl ausschliesslich mit dem distalen Ende C des Calcaneus artikulirte. Bei den Primaten, Inséctivoren, Fledermäusen, Nagern, den meisten Carnivoren, Edentaten und Marsupialiern bleibt in der That der Astragalus vom Cuboideum getrennt oder berührt dasselbe nur ganz leise am oberen Innenrand. Bei den Huftbieren dagegen greift der Astragalus häufig über das Cuboideum hinweg und ruht auf diesem und auf dem Naviculare (n). Eine weitere Verstärkung erhält die Fusswurzel vieler vorgeschrittener Paarhufer durch Verschmelzung von Cuboideum und Naviculare. Das Naviculare breitet sich über die drei neben einander liegenden Cuneiformia aus. Von diesen verkümmert das am Innenrand des Tarsus gelegene Entocuneiforme (Cuneiforme I) sehr häufig (Hufthiere), oder es rückt ziemlich hoch am Naviculare herauf und verwächst mit einem Rudiment der grossen Zehe. Von den beiden anderen Cuneiformien ist das dritte in der Regel grösser als das zweite ; in seltenen Fällen (bei vorgeschrittenen Wiederkäuern) verschmelzen die Cuneiformia mit Cuboideum und Naviculare. Ist das Cuneiforme I stark entwickelt und mit einer nach aussen gerichteten Facette versehen , so wird die grosse Zehe opponirbar (Marsupialia, Primates, Fig. 24 Ä). Die Metatarsalia (Mt) stimmen im Wesentlichen mit den Metacarpalia überein, doch sind ihre proximalen Gelenkflächen fast immer 1*