Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. IV. Band: Vertebrata (Mammalia) (München und Leipzig, 1891-1893)

5. Classe. Mammalia. Säugethiere - Schädel

Mammalia. Säugethiere. 17 und manchen Affen ist er ungemein kurz und steil abfallend (orthognath), bei der Mehrzahl der übrigen Säugethiere dagegen mehr oder weniger verlängert und bildet im Wesentlichen die vorstehende (prognathe) Schnauze. Hinten grenzt der Oberkiefer an das Orbitosphenoid und Pterygoid an, und stösst durch einen hinteren und oberen Fortsatz mit dem Stirnbein zusammen; oben wird er seitlich von den Nasen­beinen, vorne und häufig auch oben vom Zwischenkiefer begrenzt. Der untere Aussenrand des Oberkiefers ist meist mit Zähnen besetzt, nach innen sendet er eine horizontale Platte, welche an der Zusammen­setzung des harten Gaumens Theil nimmt. In einiger Entfernung von den Augenhöhlen befindet sich eine rundliche, manchmal ziemlich grosse Oeffnung (foramen infraorbitale io), durch welche die seitlichen Aeste des Gesichtsnerves Ausgang finden. Am Hinterrand ragt ein zuerst nach aussen gerichteter Fortsatz (Processus zygomaticus) vor, welcher sich dann nach hinten verlängert und durch das Joch­bein (Jugale, Malar ja) mit dem Processus zygomaticus des Schläfen­beins in Verbindung tritt. Die beiden genannten Fortsätze und das Jochbein setzen den Jochbogen zusammen , welcher die untere Begrenzung der Augenhöhlen und der Schläfengruben bildet. Der Jochbogen ist zuweilen unterbrochen (Edentaten) oder verkümmert (Myrmecophaga , Sorex, Ornitlxorhynchus) , meist aber geschlossen und je nach der Entwickelung der Kaumuskeln mehr oder weniger weit vorspringend. Sehr häufig sendet das Jochbein einen Fortsatz nach oben, welcher dem Processus postorbitalis des Stirnbeins entgegen­strebt und die Augenhöhlen hinten vollständig oder theilweise ab­schliesst. Bei gewissen Edentaten (Oravigrada , Tardigrada) und Hufthieren (Entelodon) besitzt der Jochbogen auch einen starken nach unten gerichteten Fortsatz. Am vorderen Rand der Augenhöhle zwischen Stirnbein, Oberkiefer und Ethmoideum liegt das Thränenbein (Lacrymale La) , das vom Thränenkanal, welcher in die Nasenhöhle mündet, durchbohrt wird. Dasselbe hat bei den Hufthieren ansehnliche Ausdehnung, fehlt aber gewissen Zahnwalen und den Pinnipediern gänzlich. Ein Prae­und Postfrontale kommt bei Säugethieren niemals vor. Die paarig entwickelten Zwischenkiefer (Praemaxillae , Inter­maxillae, Pmx) bilden den vorderen und meist auch einen Theil des Seitenrandes der Schnauze. Sie grenzen hinten an den Oberkiefer, senden häufig einen nach hinten und oben aufsteigenden:^Ast aus, ' > x . welcher an der Begrenzung der Nasenhöhle Theil nimmt und dsjme^i. sich in horizontaler Richtung aus, den vorderen Abschnittacl.es ; w< Gaumens bildend. In der Regel enthalt! sie a n ihrem. —2-rtH ^Handbuch der Palaeontologie. IV. Band. lerm. lud. Bakonyi V \\ Természettudományi * KÖNYVTÁRA * 1 Múzeum Könyvtára lesz.; iii^ L ^ fei JÍQL—• j c

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