Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. II. Band: Mollusca und Arthropoda (München und Leipzig, 1885)

V. Stamm. Mollusca, Weichthiere - B. Mollusca (s. str.) - 1. Classe. Lamellibranchiata. Blätterkiemener, Muscheln - 1. Ordnung. Asiphonida. Woodward

\ Arcidae. 49 zuweilen undeutlich begrenzt; Schlossrand lang, an beiden Enden schwach gebogen, mit zahlreichen an den Seiten etwas bogenförmig gestellten kleinen schiefen Zähnchen. Unter den Wirbeln ist öfters eine Lücke, so dass eine kurze vordere und eine längere hintere Reihe von Zähnen entsteht. Im oberen Jura und in der unteren Kreide ziemlich verbreitet. I. decussata Mstr., I. spe­ciosa Mstr. (Malm). m) Arg ina Gray. Länglich herzförmig, gewölbt, radial gerippt; Bandfeld niedrig. Vorderseite kurz. Die sehr zahlreichen kleinen, etwas schiefen Zähne bilden zwei Reihen, wovon die vordere kurz, die hintere beträchtlich länger ist; die äusseren Zähne etwas grösser als die inneren. Recent und Tertiär. A. pexata Say. Nordamerika. n) Lunar c a Gray. Wie vorige, aber vordere Zahnreihe durch einen einfachen Zabn auf der linken Schale ersetzt. Bandfeld sehr niedrig. Recent. L. costata Gray. o) Glyptarea Hicks. (1872. Quart, journ. geol. Soc. XXIX, 48). Unt. Silur. Wales. Cucullaea Lam. (Idonearca Conr., Latiarca Conr.) (Fig. 64). Sch. rhombisch oder länglich trapezförmig, hoch gewölbt; Wirbel durch eine breite Bandarea getrennt ; Schlossrand gerade, in der Mitte mit kleinen Querzähnchen, an den Seiten mit 2 — 5 grösseren leistenförmigen, dem Schlossrand nahezu parallelen Zähnen. Hinterer Muskel­eindruck (zuweilen auch beide) häufig auf einer mehr oder weniger stark vorspringenden dünnen Platte befestigt. Diese Gattung hat ihre Hauptverbreitung in Jura und Kreide; sie wird selten in der Tertiärformation und existirt jetzt nur noch in 3 Arten. So leicht sich typische Formen durch die horizontalen Seitenzähne erkennen lassen, so schwierig sind die zahlreichen fossilen Formen scharf von Area zu trennen. Beide Gattungen scheinen durch Uebergangsformen in der Art verbunden, dass eine genetische Entwicklung der Gattung Area aus Cucullaea wahrscheinlich wird. Beispiele: C. oblonga Sow., C. Goldfussi Roem. (Dogger), C. Halia d'Orb. sp., G. rotun­data Roem. (Malm), C. glabra Sow., G. Chiemiensis Gümb., C. carinata Sow. (Kreide), C. crassatina Lam. (Eocän). Auch von dieser Gattung wurden mehrere Subgenera abgetrennt: a) Macrod on Lycett (? Grammatodon Meek, ? Nemodon Conrad, Parallelo­don Meek u. Worthen) (Fig. 65). Quer verlängert, rhomboidisch; Wirbel weit vorn; Bandarea hoch; Schlossrand sehr lang, vorn mit zahlreichen kurzen, schiefen, hinten mit wenigen sehr langen, schwach divergirenden, dem Schloss­Zittel, Handbuch der Palaeontologie. I. 2. Abth. 4 Fig. 64. Cucullaea Hersilia d'Orb. Oxfordthon. Vieil St. Remy, Ardennen. (Nat. Gr.)

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