Karl Alfred von Zittel: Handbuch der Palaeontologie. 1. Abtheilung, Paleozoologie. II. Band: Mollusca und Arthropoda (München und Leipzig, 1885)
V. Stamm. Mollusca, Weichthiere - B. Mollusca (s. str.) - 1. Classe. Lamellibranchiata. Blätterkiemener, Muscheln - 1. Ordnung. Asiphonida. Woodward
Mytilidae. 43 häufig in Kohlenkalk und Zechstein, vielleicht auch in der Trias. M. Göldfussiana de Kon., M. concentrica Meek, M. permicma Swallow. Antliracoptera Salter (Dreissena p. p. Ludwig non van Beneden). Wie Myalina , aber Schlossrand dünn, Schale dreieckig. In der oberen Steinkohlenformation zwischen Steinkohlenflötzen. Nordamerika, England, Westfalen. A. carbonaria Dawson sp. Mytilarca Hall (1870. 23 ^ Report N. York State Mus. t. 14 fig. 11—13) Sch. dreieckig, Wirbel spitz, terminal; Schlossrand gestreift; Yorderseite steil abfallend, unter dem Wirbel zwei schräge Zähnchen. Devon. M. (Inoceramus) Chemungensis Conr. sp. Septifer Récluz. Sch. wie Mytilus, jedoch Oberfläche meist radial gestreift und unter den terminalen spitzen Wirbeln eine verticale, vom zahnlosen Schlossrand ausgehende Platte zur Aufnahme des kleinen vorderen Muskeleindrucks. Yorderrand mit Byssusspalte. Recent und tertiär in marinen Ablagerungen. Wahrscheinlich gehören verschiedene aus Kreide und Jura beschriebene MytilusArten zur vorliegenden Gattung. Dreissena van Beneden (Enoceplialus Münst., Ticltogonia Rossmässler, Congeria Partsch, Mytilina und Mytilomya Cantr., Praxis H. u. A. Adams, Mytilopsis Conrad) (Fig. 55. 56). Sch. gleichklappig , dreieckig oder unregelmässig vierseitig, mit zugespitzten, terminalen Wirbeln, von welchen äusserlich häufig eine Kante nach dem Unterrand verläuft. Vorderrand mit Byssusspalte. Oberfläche glatt oder mit concentrischen Zuwachsstreifen. Unter den Wirbeln 1 — 2 Schlosszähne sowie eine wohl entwickelte scheidewandartige Platte, welche am hinteren Ende häufig eine Grube für den Fussmuskel trägt. Hinterer Muskeleindruck gross, gerundet oder oval. Band fast ganz innerlich, linear, dem Schlossrand parallel. Manteleindruck entweder ganz oder mit schwacher Bucht. Fig. 56. Dreissena (Congeria ) conglobata Partsch sp. Ob. Miocän. Inzersdorf bei Wien. Das Thier dieser in süssen und brakischen Gewässern von Osteuropa, Asien, Amerika und Afrika lebenden Gattung ist zwar im Allgemeinen jenem von Mytilus ähnlich, unterscheidet sich aber durch einen fast ganz geschlossenen Mantel, welcher nur drei enge Oetfnungen und zwar eine vordere zum AusFig. 55. Dreissena Brardi Faujas. Miocän. Weissenau bei Mainz. (Nat. Gr.)